Der 911er Turbo S ist ganz offensichtlich ein Produkt dieser Arbeit, ein optischer Leckerbissen an dem es fast nichts auszusetzen gibt. Wäre da nicht die böse Konkurrenz die einen vergleichbaren Wagen mit besseren Beschleunigungswerten für knapp 50% des Kaufpreises des Turbo S anbieten würde. Ja, das Leben ist hart.

Bevor wir aber vor lauter Mitleid mit Porsche in eine Depression rutschen riskieren wir einen Blick auf Turbo S. Seine 3,8 Liter-Biturbo-Motoren beschleunigen den Sportwagen mit einer Leistung von 520 PS (383 KW) bzw. 560 PS (412 KW) in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Turbo S der 997 Baureihe schafft den Spurt von 0 auf 100 km/h in 3,1 Sekunden. Technisch wurde einige Neuerungen eingeführt. Die Motorleistung wurde um 30 PS erhöht und gleichzeitig der Treibstoffbedarf um 16 Prozent gesenkt, so dass die aktuelle Version 9,7 Liter auf 100 km schluckt. Dafür mitverantwortlich ist ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das jetzt auch die

Start-Stopp Funktionen mit Motorabschaltung schon beim Ausrollen und Segeln ermöglicht. Mit der Overboost Funktion kann der maximale Ladedruck im mittleren Drehzahlbereich für bis zu 20 Sekunden um rund 0,15 bar erhöht werden. Dadurch steigert sich das maximale Drehmoment auf 750 Nm. Bei derart viel Power versteht es sich von selbst, dass die Kraft auf alle vier Räder übertragen wird, welche in der aktuellen Generation um 1 cm breiter sind und auf 20 Zoll angewachsen sind. Das Vorgängermodell hatte noch 19 Zoll Reifen.

Die aktive Hinterachslenkung und der aktive Wankausgleich (PDCC) sorgen für eine noch bessere Performance in den Kurven. Vor allem die Hinterachsenlenkung sorgt dafür, dass der 911er ausgesprochen wendig ist. Dies zeigt auch der relativ kleine Wendekreis von gut 10 Metern.

Mit der adaptiven Aerodynamik kann Porsche den Luftwiderstand während der Fahrt ändern. Durch die Kombination von mehrstufig ausfahrbarem Bugspoiler und in Höhe sowie Neigung verstellbarem Spaltflügel kann der 911 Turbo auf Knopfdruck seine aerodynamische Gestalt gleich mehrfach an die aktuelle Situation anpassen. Ab 120 km/h wird der Speed-Modus angesteuert. Dabei fahren die beiden äußeren Segmente des dreiteiligen Frontspoilers aus. Die Luft wird dadurch verstärkt um die Karosserie herum geleitet und der Auftrieb an der Vorderachse verringert. Gleichzeitig schiebt sich der Heckflügel um 25 Millimeter nach oben. Insgesamt ist der Luftwiderstand des neuen 911 Turbo in dieser Konfiguration sehr niedrig, dadurch sinkt der Kraftstoffverbrauch und der Sportwagen erreicht seine maximale Geschwindigkeit von 315 km/h beziehungsweise 318 km/h beim S-Modell. Beim Unterschreiten der Tempogrenze von 80 km/h wechselt PAA automatisch wieder in die Grundstellung.

Dass der 911 im Innenbereich den Komfort einer Luxuslimousine bietet versteht sich von selbst. Natürlich sind auch alle gängigen Assistenten aus dem Luxussegment wie Parkassitent, Voll-LED-Scheinwerfer mit kontinuierlicher Leuchtweitenanpassung, automatische Abstandsregelung,… integriert.

Überraschend ist ein eher schlechter cW Wert von 0,31. Damit liegt der Nobelflitzer beim Luftwiderstand in derselben Liga wie ein Citroën C4 Picasso oder ein VW Golf VI. Unter einem Wert von 30 sind beispielsweise der Opel Vectra oder der Audi 80.

Wie Eingangs erwähnt droht dem verwöhnten Autobauer aus Zuffenhausen Ungemach. Nissan bietet seinen GT-R um knapp 100.000 Euro an, der zu allem Überdruss auch noch die besseren Fahrleistungen hat. Mit 2,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h hängt er sogar den Porsche Spyder ab, der 0.1 Sekunden später die hunderter Marke erreicht. Anzumerken ist, dass der Spyder preislich in einer anderen Galaxy beheimatet ist. Der Spyder ist ab 768.000 Euro zu haben.

Fazit

Der Porsche Turbo ist ein tolles Auto. Wer gute Fahrleistungen zu einem akzeptablen Preis/Leistungsverhältnis sucht ist bei anderen Modellen – wie dem GT-R von Nissan – besser aufgehoben. Als Statussymbol ist der Porsche, ähnlich wie eine Rolex, nach wie vor gut geeignet. Auch hier zahlt man weniger für die Technik als für die Marke.

 

Technische Daten

Preis

Preis Deutschland19.525,00 Euro
Preis Österreich228.690,00 Euro



KFZ Steuern


Die Steuern werden für ein Fahrzeug mit einem Super Plus Motor, einem CO2 Ausstoß von 227g/km und einer Leistung von 383kW berechnet.



KFZ Steuern Österreich

Pkw mit Erstzulassungsdatum vor 1.1.2021
Für diese Fahrzeuge richtet sich die Höhe der motorbezogenen Versicherungssteuer nach dem CO2 Ausstoß und der Leistung (kw) des Verbrennungsmotors.

KFZ Steuer im Jahr 2024: 4.907,52 Euro

Steuerbelastung (bei Kauf im Jahr 2020):4.838,40 Euro
Jährliche Mehrkosten im Vergleich zu 2024:69,12 Euro


KFZ Steuern Deutschland
keine Angabe


Technik

MotorWassergekühlter Sechszylinder-Boxermotor. Motorblock und Zylinderköpfe aus Aluminium. vier obenliegende Nockenwellen. vier Ventile pro Zylinder. einlassseitig variable Steuerzeiten und Ventilhubumschaltung (VarioCam Plus). hydraulischer Ventilspiel –
Getriebe6 Gang Schaltungsgetriebe
Höchstgeschwindigkeit 318 km/h
Beschleunigung 0-100km/h3.4 Sekunden
Leistung Verbrennungsmotor383 kW
Drehmoment710 Nm
Hubraum3.800 cm3
CO2227 g/km
Gewicht1.605 kg
Länge4.506 mm
Breite1.880 mm
Verbrauch9.7 Liter/100km
Tankinhalt68 Liter
Reichweite ohne Rekuperation701 km
TreibstoffSuper Plus
Euronorm6
KommentarMit Sport Plus beschleunigt lässt sich der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h um 0.2 Sekunden auf 3.2 Sekunden verringern




Energieeffizienz

Effizienzklasse: G
Energieeffizienz Klasse G

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse G. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich mehr als 17% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1605kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


FahrzeugeAutoPorsche911Porsche 911 Turbo S – gut, schnell und zu teuer