Lausitzring, Dresden. Als die Zuffenhausener vor sieben Jahren ihre erste Limousine präsentierten, war die Skepsis groß. Doch das Konzept hat sich bewährt. Der Panamera steht vor allem im asiatischen Raum hoch im Kurs, hier hat man einen Chauffeur, wenn man auf sich hält. Nun kommt die neue Generation und unter neu versteht man bei Porsche komplett neu. Neben dem Logo wurden nur der Name und das Konzept übernommen, so tönt es selbstbewusst, der Rest wurde komplett neu konstruiert. Optisch wurden die Porsche Gene noch einmal betont, auch der Buckel im Heck ist Geschichte. Dass es trotzdem mehr Kopffreiheit im Fond als bei so manchem Konkurrenten gibt, ist sehr erstaunlich. Der Panamera steht auf einer komplett neuen Plattform, die derzeit zwei Radstände, aber auch wenn es sein muss, ein Cabrio erlaubt. Diese Plattform wird auch dem kompletten Konzern zur Verfügung stehen, es wird interessant, was da noch kommt. Der Anteil an hochfesten Blechen und Aluminium wurde drastisch gesteigert, um das Gewicht trotz Mehrausstattung unter zwei Tonnen zu halten.
Auch motorisch hat man aufgerüstet. Zur Markteinführung im Herbst wird es einen V6 Turbo Benziner geben, der mit 440 PS aufwarten kann, dazu einen Diesel mit einem V 8, der 422 PS bei einem Drehmoment von über 800 Nm leistet. Die Spitzenmotorisierung ist ein V8 mit 550 PS und einem Drehmoment von 770 Nm bei etwas über 1.900 U/min, der dem Panamera ordentlich Beine macht. Zylinderabschaltung (bei Porsche schon im 928 eingesetzt) sowie ein neues achtgang- Doppelkupplungsgetriebe drücken den Verbrauch auf unter 10 Liter. Die Motoren wurden in vieler Hinsicht optimiert, wie etwa durch eine spezielle Eisenbeschichtung der Alu Zylinder, um die Innenreibung zwischen Zylinderwand und Kolben zu reduzieren.
Auch beim Fahrwerk gibt es viel neues, die ungefederten Massen wurden durch massive Verwendung von Aluminium deutlich verringert, nur mehr die Stabilisatoren sind aus Stahl. Eine Hinterachslenkung ist ebenso wie eine Wankstabilisierung verfügbar. Neue Bremsen mit sechskolben- Festsattelzangen und auf Wunsch Keramikscheiben halten den Panamera nun im Zaum, ebenso wurden die reifen drastisch verbreitert, um den Grip zu verbessern. Die Federung ist aktiv ausgelegt, der Panamera Turbo mit dem großen V8 ist sogar mit Luftfederung ausgestattet. Alle drei Modelle sind vorerst mit einem Allradantrieb ausgestattet, heckgetriebene Versionen werden aber folgen. Bei einer kurzen Taxifahrt über den Lausitzring zeigt der mit knapp über fünf Metern Länge doch recht große Wagen wahre Sporteigenschaften- Porsche eben.
Nicht lumpen lassen hat man sich beim Infotainment- System. Es kann wie ein Smartphone beliebig an die Bedürfnisse des Fahrers angepasst werden, die für die Besatzung wichtigen Apps sind so schnell verfügbar. Zudem wurde, dem Trend der Zeit folgend, mit der Knopf- Wüste aufgeräumt, nur mehr die wichtigsten Bedienelemente sind mit Tasten auf der Mittelkonsole bedienbar. Natürlich sind alle möglichen Helferleins inklusive Nachtsichtgerät mit an Bord, eine Schildererkennung sieht schon drei Kilometer weit und eine Burmeister Anlage mit 21 (!) Lautsprechern sorgt für den entsprechenden Sound. Neu sind auch die LED Matrix Scheinwerfer, die etwa entgegenkommende Fahrzeuge oder auch Fußgänger punktuell ausblenden, sonst aber für entsprechende Weitsicht sorgen.
In Österreich kommt der neue Panamera am 5. November auf den Markt, die Kosten belaufen sich ab 133.584 Euro für den Benzin V 6, der Diesel ist etwa drei Tausender teurer, der V8 Benziner wird ab 186.731 Euro angeboten.