Tesla Model S Performance | Porsche Panamera S | |
Preis | 95.900 Euro | 101.841 Euro |
Max. Geschwindigkeit | 210 km/h | 287 km/h |
Reichweite | 480 km | 700 km |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h |
4,4 Sekunden | 5,1 Sekunden |
Leistung | 310 kW (421 PS) | 309 kW (420PS) |
Drehmoment | 600 NM | 520 NM |
Gewicht | 2108 Kg | 1770 Kg |
Kofferraum (+ Frontkofferraum) |
750l + 150l | 330l |
Tankgröße | 85 kWh = 13 Liter | 80 Liter |
Treibstoff | Strom | Super Plus |
Verbrauch/100km | 23,5 kWh | 11 Liter |
CO2-Emission in g/km | 0 | 204 |
cw-Wert | 0,24 | 0,29 |
Treibstoffkosten / 100km | ca. 3,75 – 6,25 Euro (0,15 – 0,25 Euro/kWh) |
ca. 17-20 Euro (1,6 – 1,8 Euro/Liter) |
Die Eingangs gestellten Fragen kann man klar mit Ja beantworten. Der größte Vorteil des Panamera S ist, dass er eine Reichweite von 700km hat, die man bei moderater Fahrweise auch erreichen dürfte. Fährt man etwas sportlicher, dann kann der Panamera schon mal 20-25 Liter pro 100 km verbrauchen. Bei dieser Fahrweise sollte man nach spätestens 300 km eine Tankstelle aufsuchen. Im wesentlichen hat der Panamera gegenüber dem Tesla S nur einen einzigen Vorteil. Man kann realtiv unkompliziert den Tank auffüllen. Ansonsten gibt es keinen nachvollziehbaren Grund warum man sich nicht für den Tesla S entscheiden sollte.
Einen Blick auf den Verbrauch zeigt, dass der Tesla bei durchschnitttlich sportlicher Fahrweise 23,5 kWh pro 100 km benötigt. Was heißt das konkret? Super Benzin hat eine Dichte von 740 kg/m3. D.h. 1000 Liter Superbenzin wiegen 740 kg. Bei einem Energiewert von 12,0 kWh/kg ergibt sich ein Wert von 8,88 kWh pro Liter Super Benzin.
Wenn man die Akkugröße des Tesla (85 kWh) auf den Tankinhalt in Super Benzin umrechnet, dann hätte der Tesla einen Tankgröße von 85 / 8,88 = 9,6 Litern, was einem Durchschnittsverbrauch von 2,0 Litern entspricht, wenn man 480 km mit einer Akkuladung fährt. Allerdings liegt der Verlust beim Aufladen des Akkus bei ca. 20%. D.h. man benötigt 20% mehr Strom um den Akku vollständig aufzuladen. Hieraus ergibt sich dann ein Wert von 2,2 Litern pro 100 km.
In diversen Test hatte der Tesla einen Verbrauch von ca. 25 kWh/100km. Dies entspricht einem Verbrauch von 2,8 Liter Super auf 100 km. In Österreich bezahlt man pro kWh 15-20 Cent, in Deutschland sind es ca. 25 Cent. Wenn wir also großzügig sind und mit 25 Cent/kWh rechnen und davon ausgehen, dass der Tesla 25 kWh pro 100 km braucht, dann betragen die “Benzinkosten” maximal 6,25 Euro auf 100 km. In Österreich bei einem Preis von 15 Cent pro kWh liegt der Preis bei 3,75 Euro/100 km. Der Energiebedarf entspricht ca. 3 Liter Super Benzin (hinzugerechnet wurde der Aufladeverlust beim Laden des Tesla).
Leider haben die Automotoren im Kaltzustand oft nur einen Wirkungsgrad von 10%. Das bedeutet, dass 90% der Energie sinnlos verpuffen. Bei einem sehr guten Wirkungsgrad von 40% können somit von den 8,88 kWh nur 3,552 kWh für das eigentliche Ziel der Fortbewegung gewonnen werden. 60% der Energie verliert man. Beim Elektromotor erzielt man einen Wirkungsgrad von 90% und mehr. Man verliert also 10% durch den Motor und 20% der Energie durchs aufladen. 70% der Energie können für das Fahren verwendet werden. Beim Verbrennungsmotor verliert man 0% durchs Tanken und 60% durch den Motor. Es bleiben also 40% der Gesamtenergie zum Fahren. (nicht eingerechnet sind die Enerigekosten für die Stromerzeugung oder die Herstellung des Benzins).
In Deutschland ist damit 1L Super Plus deutlich billiger als die vergleichbare Menge an Strom. 1 Liter Super entält 8,88 kWh von denen das Auto im Schnitt 15% nutzt. Bei einem Preis von 0,25 Euro/kWh kostet die gleiche Menge Energie aus dem Stromnetz 8,88 kWh * 0,25 Euro = 2,22 Euro von der das Elektro-Auto ca. 70% nutzt. 1 Liter Super Plus an der Tankstelle kostet derzeit (Stand 2013) ca. 1,7 Euro. Wenn man den Wirkungsgrad miteinbezieht, dann schneidet selbst Strom in Deutschland deutlich besser wie Benzin ab.
Nun besitzt der Tesla einen gravierenden Nachteil, der ihm gleichzeitig seine Einzigartigkeit garantiert. Wir sprechen von dem verwendeten Akku, der eine sehr hohe Energiedichte hat. Dieser besteht aus einer Nickel-Cobalt-Aluminium (NCA) Verbindung und gehört damit zu den gefährlichsten und gleichzeitig leistungsfähigsten Akkus, die verfügbar sind. Vor allem wenn die Akkus beschädigt werden steigen die Temperaturen extrem an (Thermal Runaway). Da sich der Akku beim Tesla über die komplette Innenkabine des Fahrzeugs erstreckt kann es im wahrsten Sinne des Wortes bei einem Unfall zu einer brenzligen Situation kommen. Interessanterweise liefert Tesla auch Akkus für Toyota und Mercedes. Das ändert nichts daran, dass Tesla tolle Autos baut.
Warum hat Porsche und auch sonst kein Premium Hersteller in Norwegen keine Chance gegen Tesla?
Im September 2013 belegte das Model S in Norwegen erstmals den ersten Platz bei den Neuzulassungen. Dies liegt an einem beispiellosen Elktrowagen Boom, den die norwegische Regierung initiiert hat. So spart man sich die 3,30 Euro teure Maut nach Oslo, wenn man elektrisch fährt. Elektroautus zahlen auch keine Mehrwertsteuer (Ersparnis: 25%) und keine KFZ Steuer, die für Autokäufer in Norwegen im Normalfall anfällt (Ersparnis ca. 300 Euro pro Jahr). Natürlich ist auch das Parken gratis. Das selbe gilt auch für den Strom an den offentlichen Ladestationen. Die horrende Zulassungssteuer, die jeden Autokauf zu einem unerträglichen Erlebnis macht, entfällt ebenfalls. In Summe verwundert es also nicht, dass sich derzeit so viele norwegische Kunden für den Tesla S entscheiden.
Fazit:
In Punkto Wirtschaftlichkeit schlägt der Tesla S den Panamera S um Längen. Ansonsten sind die beiden Wagen gleich auf. Nur die mangelnde Möglichkeit Langstrecken zu fahren können dem Tesla als Negativpunkt angekreidet werden. Als Norweger gibt es zum Model S von Tesla derzeit keine Alternative.