IMG 8322Renault kann mittlerweile auf eine lange Erfahrung im Bau von Elektrofahrzeugen aufweisen. Was mit dem „Twizy“ 2011 begann, hat sich bis heute zu einer großen Modellfamilie ausgeweitet, die sowohl Nutzfahrzeuge als auch Personenkraftwagen umfasst. Hier hat der Zoe mit E-Antrieb bereits beachtliche Verkaufserfolge einfahren können, in den 10 Jahren seiner Produktion wurden beachtliche 380.000 Stück an den Mann (und natürlich die Frau) gebracht.

Der neueste Zugang ist der Megane E-Tech, das erste Modell von Renault, das auf der von der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi entwickelten Plattform CMF-EV basiert. Diese neue Plattform wurde für 100 % elektrisch angetriebene Fahrzeuge entwickelt, um die Produktion, Entwicklung und Optimierung der neuen Fahrzeuggeneration aller drei Marken zu gewährleisten. Nach vier (nicht immer gelungenen) Megane-Generationen seit 1995 positioniert sich das neue Modell nun noch mehr in direkter Konkurrenz zu den Premiummarken unserer deutschen Nachbarn.

Optisch kann der Neue jedenfalls voll überzeugen. Mit einer recht hohen Gürtellinie und einem eher niedrig wirkenden Dach hat man eine Silhouette geschaffen, die eher an ein Coupe als an einen Vertreter der Kompaktklasse erinnert. Dazu kommt ein im Verhältnis zur Karosserie langer Radstand von 2,70 Meter bei nur 4,20 Metern Gesamtlänge. Damit konnten auch kurze Überhänge realisiert werden. Möglich wurde das durch die schon erwähnte rein für E-Fahrzeuge entwickelte Plattform, die weniger Raum für die Antriebseinheit als eine auch für Verbrenner geeignete Version benötigt. Dazu kommen eine bullig wirkende Frontansicht und viele glatte Flächen, die auch eine gute Aerodynamik suggerieren sollen. Passend dazu sind die Türgriffe versenkt und die Übergänge bündig gestaltet. Fast schon zum Pflichtprogramm gehören ein schmales LED-Tagfahrlicht und ein durchgehender LED-Streifen am Heck. Auch Spielereien wie eine Begrüßungs-Leucht-animation der Leuchteinheiten bei Annäherung des Fahrers sind fast schon obligat.

IMG 8325Im Innenraum dominieren hochwertige Materialien zumindest in den höheren Ausstattungsvarianten, die den Premium-Anspruch durchaus erfüllen.    Testwagen mit Techno-Ausstattung (das ist Stufe drei von vier) kann mit Teilleder an den Sitzen, Leder mit sichtbaren, farblich abgesetzten Nähten an den Armstützen der Türen und einem gepolsterten und mit Stoff überzogenem Armaturenbrett glänzen.

Das Platzangebot vorne ist ausgezeichnet, obwohl das Raumgefühl selbst unter der hohen Gürtellinie etwas leidet. Auch hinten gibt es ausreichend Platz zumindest für zwei Erwachsene, zu dritt wird es schon etwas eng. Das Kofferraumvolumen ist sich mit 440 bis 1.332 Litern Ladevolumen recht großzügig, etwas nervig die Stufe nach unten beim Be- und Entladen. aber wieder von einer sehr großzügigen Seite. Großzügig auch die diversen Ablagen, vor allem vorne unter der verschiebbaren Armlehne finden zahlreiche Kleinigkeiten Platz.

IMG 8327Vorne in der Mitte des Armaturenbretts liefert ein Touchscreen zahlreiche Informationen. Er arbeitet mit einem Android-Betriebssystem, das neben Android Auto aber auch Apple CarPlay nach einer kurzen Gewöhnungsphase problem- und kabellos integriert. Die Software arbeitet schnell, hat eine überzeugende Benutzeroberfläche und ermöglicht die Integration aller möglichen Google-Funktionen, wie Navigationssystem auf Basis von Google Maps oder Sprachsteuerung Google Assistant. Allerdings kam es bei unserem Testfahrzeug immer wieder zu Ausfällen, die sich nach einem der zahlreichen Updates während unseres Tests immer wieder erledigten.
Der Fahrer findet vor sich einen Instrumentencluster, der wesentlich mehr Infos liefert, als man ohne Ablenkung vom Verkehrsgeschehen verarbeiten kann. Lobenswert ist die Tatsache, dass wichtige Elemente wie Klimatisierung und Audio weiterhin über Knöpfe und Drehregler zu bedienen sind. Die Bedienung selbst ist sehr intuitiv möglich, und man kann den Touchscreen wie ein Tablet bedienen. Auch die Tasten am Lenkrad sind selbsterklärend, nicht ganz so überzeugt hat uns die rechte Seite der Lenksäule.

Dort sind wie bei den meisten Modellen von Renault und Dacia, gleich drei Hebel untergebracht. Der oberste für die Gangwahl der Automatik, der in der Mitte für den Scheibenwischer und eine Etage tiefer noch einer, schwer ertastbarer, für das Audiosystem zuständiger „Stängel“. Verwechslungen wie die Betätigung des Scheibenwischers anstatt des Ganghebels sind damit vorprogrammiert.

Unser Testmodell war mit der derzeit stärksten der angebotenen Antriebe, dem EV60 220hp mit einer 60 kWh nutzbare Batteriekapazität und rund 220 PS ausgestattet. Alternativ gibt es noch einen EV40 130 hp und einen EV60 130 hp. Extra wählbar ist jeweils das schnellere Wechselstromladen (AC22 statt AC7).

Im Fahrbetrieb gibt sie der ausschließlich mit Fronttrieb erhältliche Megane recht angenehm. Sportlich straff gefedert gibt es wenig Karosserieneigung in schnellen Wechselkurven, die Lenkung ist gerade richtig und die Leistungsentfaltung vor allem im mittleren der drei Modi „Comfort“ gerade richtig. Die gebotenen 218 PS (160 kW) und das maximale Drehmoment von 300 Nm liefert. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h begrenzt, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h von 7,5 Sekunden sind durchaus für das normale Verkehrsgeschehen angemessen. Etwas aufpassen sollte man bei der Sicht nach hinten. Anstatt des Mittelspiegels ist im Megane ein Bildschirm montiert, der das Signal einer am Heck montierten Kamera wiedergibt. Allerdings kommt bei direkter Sonneneinstrahlung auf den Schirm noch ein „echtes“ Spiegelbild hinzu, zudem ist die Kamera so ausgelegt, dass man das Gefühl hat, der an der Ampel hinten stehende Wagen steht mit der Kühlerhaube schon im Kofferraum.

Die Reichweite der 60 kWh großen Batterie soll laut WLTP bei 450 Kilometern liegen, in der Praxis ist dies zumindest in der kälteren Jahreszeit nur sehr schwer realisierbar. Der angegebene Verbrauch von 16,1 kWh lässt sich in der Praxis auch umsetzen, aber auf deutlich über 300 Kilometer sind wir nicht gekommen. Wer vor allem auf der Autobahn und/oder vornehmlich im Sport-Modus unterwegs ist, sollte sich auf einen Ladevorgang alle 300 Kilometer einstellen. Immerhin können in rund 42 Minuten bei optimalen Ladebedingungen bis zu 80 % der Akkus wieder aufgeladen werden. Immerhin, das Navi plant die Ladestopps selbstständig ein und die Batterie wird vor der Ankunft bei der Ladestation automatisch auf die richtige Temperatur gebracht. DC-Schnellladen auf 80 Prozent funktioniert mit bis zu 130 kW und dauert in der Praxis rund 40 Minuten.
Sehen lassen kann sich die Ausstattung, sowohl in Sachen Sicherheit und Komfort. Neben den üblichen Assistenzsystemen sind im Listenpreis von 44.900, – Euro schon sehr viele Goodies enthalten, unter anderem 20“-Alufelgen, das OpenR Link Infotainmentsystem mit 12“-Touchscreen inkl. Google Navi, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, Voll-LED-Scheinwerfer und vieles mehr. Optional war unser Testfahrzeug noch mit dem OpenR Link- Infotainmentsystem mit einem Harmon Kardon Soundsystem kombiniert, eine Wärmepumpe, das Advanced Vision & Advanced Driving Paket 2 sowie eine Zweifarblackierung hieven den Megane auf fast 50 Tausender.

Fazit:

Der Megane E-Tech stellt den Anspruch eine Klasse höher zu sein, als es die Abmessungen versprechen. Das gelingt auch weitgehend, vor allem die Optik kann überzeugen. Allerdings ist der Renault beileibe kein Schnäppchen. Der Gesamtpreis unseres Testfahrzeugs liegt mit allen Extras bei immerhin 49.800, – Euro und somit eher am oberen Ende der elektrischen Kompaktklasse.

Allerdings haben die Elektro Renaults einen guten Ruf, wie die Verkaufszahlen des Zoe beweisen. Ob das auch auf den Megane durchschlägt werden wohl die Kunden beantworten.

Technische Daten

Preis

Preis Deutschland50.100,00 Euro
Preis Österreich44.900,00 Euro




KFZ Steuern

KFZ Steuern Österreich

In Österreich sind Elektroautos von der KFZ Steuer befreit. Die NOVA entfällt ebenfalls. Dies gilt nicht für Hybridfahrzeuge und Range-Extender!

KFZ Steuern Deutschland

In Deutschland sind Elekroautos bis 10 Jahre nach ihrer Anschaffung von der Steuern befreit (Stand 01/2022). Diese Regelung gilt bis 2030. Bei Wasserstoffautos wenden sie sich bitte an ihren Steuerberater.

Die reguläre Steuer wird wie folgt gestaffelt:
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht bis zu 2.000 kg zahlen Sie
5,625 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht zwischen 2.001 kg und 3.000 kg zahlen sie
6,01 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht ab 3000 kg zahlen Sie
6,39 Euro pro 200 kg.

Ohne Steuererlass werden 61,18 Euro pro Jahr fällig.


Technik

Getriebe1 Gang Automatik
MotorPSM
Beschleunigung 0-100km/h7.5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h
Leistung Verbrennungsmotor160 kW
Drehmoment260 Nm
Hubraum0 cm3
CO20 g/km
Gewicht1.636 kg
Länge4.200 mm
Breite1.860 mm
Verbrauch16.1 kWh/100km
Akku60 kW
Reichweite ohne Rekuperation373 km
Mehr Reichweite durch Rekuperation in km77 km
Mehr Reichweite durch Rekuperation in %16.503 %
Reichweite mit Rekuperation450 km
TreibstoffStrom
EuronormEuro 6
KommentarE-C4




Energieeffizienz

Effizienzklasse: A+
Energieeffizienz Klasse A+

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1636kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


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