Der Trend zum SUV Coupe hält ungehindert an. Auch bei Skoda hat man das erkannt und stellte dem recht erfolgreichen Enyaq eine Schrägheckversion zur Seite.
Wie die Stromer von Konzernmutter VW basieren auch die Enyaq-Modelle auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB). Das Enyaq Coupé wird mit hierzulande mit einem 82 kWh Akku angeboten, wahlweise mit Heck und Allradantrieb und einer Leistung von 150 kW (204 PS). Das Topmodell Skoda Enyaq Coupé RS iV verfügt ebenfalls über den 82 kWh großen Akku und Allradantrieb, der hier aber 220 kW (299 PS) leistet. Für unsere Testfahrt stand uns das Skoda Enyaq Coupé iV 80 mit Heckantrieb zur Verfügung.
Optisch ist das Eyaq Coupé ein typischer Skoda, mit den bekannten Sicken und einem eleganten Fließheck. Auffällig der sehr große Grill, der optional als sogenanntes “Crystal Face” ausgeführt ist. 131 LEDs erzeugen zusammen mit der Tagfahrlichtleiste und den LED-Modulen der Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer für Abblend- und Fernlicht eine animierte Coming/Leaving Home-Funktion.
Wohnlich und funktionell ist auch der Innenraum gestaltet. Die Verarbeitung wirkt gelungen, die Materialien hochwertig. Dazu kamen hier noch eine ebenfalls optionale braune Lederausstattung und eine Memory Funktion für den Fahrersitz. Trotz der coupéartigen Linie bietet der 4,65 Meter lange Skoda ausgezeichnete Platzverhältnisse. Dank des Radstands von 2,76 Meter ist die Beinfreiheit auch in der zweiten Reihe in Ordnung, allerdings muss man beim Einsteigen in den Fond den Kopf einziehen, weil der Türausschnitt weit nach unten gezogen ist. Hat man aber erst einmal Platz genommen, gibt es aber auch für Großgewachsene eine sehr gute Kopffreiheit, trotz eines serienmäßigen Panorama-Glasdachs. Der Laderaum ist mit 570 Liter nur 15 Liter kleiner als im kantigeren Enyaq. Klappt man die Rücksitzlehnen um, entsteht ein 1620 Liter großer Stauraum mit ebenem Boden – der normale Enyaq fasst lediglich 90 Liter mehr. Zusätzlich kann das neue Skoda Enyaq Coupé iV bis zu 1000 Kilogramm schwere Anhänger ziehen, mit Allradantrieb sind es immerhin 1200 Kilogramm.
Die Bedienung selbst stellt auch Neulinge kaum vor Probleme. Die Bedienung erfolgt über einen 13 Zoll großen Touchscreen, der hoch oberhalb der Mittelkonsole angebracht ist. Im Cockpit schaut man auf ein 5,3 Zoll großes Display, auf dem man sich auch Navi-Informationen einblenden kann. Sonst werden nur die die wichtigsten Informationen zu Geschwindigkeit, Fahrdaten, Assistenzsystemen angezeigt. Das optionale Head-up-Display projiziert weitere Informationen direkt ins Sichtfeld des Fahrers. Über das Multifunktionslenkrad können zahlreiche Fahrzeugfunktionen und Assistenzsysteme sowie der Wechsel zwischen den vier verschiedenen Ansichten im Digital Cockpit gesteuert werden. Im kompletten Maxx Paket, mit dem unser Testauto ausgestattet war, ist unter anderem auch induktive Aufladung sowie eine sehr komplette Konnektivität enthalten. So funktioniert die Einbindung eines Handys etwa mit Car Play ausgezeichnet. die wichtigsten Funktionen sind über eine spezielle Leiste im unteren Feld des mittleren Touch-Screen verfügbar, an die Lautstärkeregelung des Soundsystems über eine Wischfunktion unterhalb des Schirms muss man sich allerdings erst einmal gewöhnen.
Im Fahrbetrieb ist das Enyaq Coupé ein angenehmer Begleiter. Die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ist mehr als genug, die Beschleunigung von etwas über 6 Sekunden reicht für einen flotten Ampelstart. Die Abstimmung ist zwar sportlich aber nicht unkomfortabel, das optionale adaptive Fahrwerk passt ausgezeichnet zum Gesamtkonzept, ebenso wie die eher direkte Lenkung. In allen der fünf Fahrmodi werden Unebenheiten recht gut gefiltert, im Sportmodus ist auch eine flotte Fahrweise möglich, ohne dass man die immerhin 2,2 Tonnen Leergewicht plus Zuladung allzu sehr merkt, übertreiben sollte man es aber nicht. Wirklich ausgezeichnet ist der Wendekreis von etwa 10 Metern, er nimmt auch die Angst vor zu engen Tiefgaragen und Altstadtgassen. Ein großes Lob verdient auch die Geräuschdämpfung zum Innenraum, sie würde auch einem Fahrzeug einer höheren Klasse gut zu Gesicht (oder zu Ohren) stehen. Wie bei allen Stromern ist allerdings eher das sanfte Gleiten der normale Fahrmodus für den Tschechen. Über den Wahlhebel des Getriebes lässt sich die Rekuperation verstärken, sodass auf der Landstraße im One-Pedal-Modus die Bremsen kaum zum Einsatz kommen.
Bei der Reichweite gibt Skoda 528 Kilometer im gemischten Betrieb laut WLTP an, innerstädtisch sollen es sogar bis zu 670 Kilometer sein. Wir erreichten im gemischten Betrieb mit relativ großen Autobahnanteilen immerhin etwa 460 Kilometer, ein durchaus respektabler Wert. Danach musste das Auto wieder an die Ladestation. Das Skoda Enyaq Coupé iV 80 ist mit bis zu 135 kW schnellladefähig. Am DC-Schnelllader kann das Auto in 29 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden. An der heimischen 11-kW-Wallbox dauert der gleiche Ladevorgang rund acht Stunden.
Die Ausstattung des Enyaq Coupé ist recht komplett, natürlich hat man auch nicht auf die „Simply Clever“ Features wie etwa den Regenschirm in der Fahrertüre, dem Eiskratzer in der Heckklappe und einiges mehr vergessen. Natürlich sind auch jede Menge Assistenten mit an Bord, allerdings gibt es, wie beim VW Konzern üblich, eine ellenlange Aufpreisliste. Das in unserem Tester verbaute Maxx Paket, das etwa einen Einparkassistenten, ein Canton Soundsystem und vieles mehr enthält, auf stolze 10.821,60 Euro. So kann der Grundpreis von 57.570 Euro schnell in Höhen schnellen, die man nicht erwartet. Unser vollausgestatteter Testwagen etwa kam auf stolze 75.129,60 Euro.
Fazit:
Das Enyaq Coupé von Skoda ist ein komplettes Auto mit viel Platz trotz elegantem Fließheck. Die Reichweite ist ausgezeichnet, ebenso auch die Verarbeitung. Auch die gebotene Leistung ist in Ordnung, wenn man das doch recht hohe Gewicht von knapp 2,2 Tonnen bedenkt. Wem das nicht genügt, der kann zur 300 PS starken RS Version greifen.
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 2227kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |