Der SLS AMG Coupé Electric Drive besticht vor allem durch seine Brachialgewalt. Er wird von vier Synchron-Elektromotoren angetrieben, die dem Fahrzeug eine Leistung von 552 kW und ein Drehmoment von 1000 Nm verleihen. Damit dürfte der Flügeltürer zu den schnellsten und stärksten Elktro Rennwagen der Welt gehören. Den Spurt von 0 auf 100 bewältigt der Bolide in 3,9 Sekunden. Im Vergleich dazu benötigt der Tesla Model S 4,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h begrenzt. Für ein Elektrofahrzeug ein enormer Wert.

Die vier kompakten Permanentmagnet-Synchron-Elektromotoren mit einem Gewicht von 45 Kilogramm je Motor erreichen eine Maximaldrehzahl von jeweils 13.000/min und bedienen über ein achsweise angeordnetes Getriebekonzept jeweils radselektiv die vier Räder. Dies ermöglicht eine radindividuelle Drehmomentverteilung die sonst nur unter dem Nachteil von erheblichen ungefederten Massen mit Radnabenmotoren erreicht werden könnte.

Wer den Der SLS AMG Coupé Electric Drive startet vernimmt ein für Elektroautos nicht charakteristischen Startgeräusch, das beim Drücken auf den „Power“-Taster erklingt. Die Insassen hören in jeder Fahrsituation ein maßgeschneidertes Fahrgeräusch: dynamisch beim Beschleunigen, gedämpft bei gleichmäßiger Fahrt und ebenso typisch bei der Rekuperation. Der Sound ist nicht nur abhängig von Fahrgeschwindigkeit, Motordrehzahl und Lastzustand, auch spiegeln sich Fahrsituation und Fahrzeugzustand in einem dazu passenden Fahrgeräusch wieder. Die Lautsprecher sorgen so für ein Feedback an den Fahrer. Verantwortlich für das überzeugende Klangbild ist das serienmäßige Soundsystem mit elf Lautsprechern.

Die Hochvoltbatterie des SLS AMG Electric Drive verfügt über einen Energiegehalt von 60 Kilowattstunden, eine elektrische Belastungsmöglichkeit von 600 Kilowatt und wiegt 548. Die flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen Hochvoltbatterie entsteht in Modulbauweise und hat eine Maximalspannung von 400 Volt. Die Batterie besteht aus 12 Modulen mit je 72 Lithium-Ionen Zellen.

Eine leistungsfähige elektronische Steuerung wandelt den Gleichstrom aus dem Akku in den für die Synchronmotoren nötigen Drehstrom um und regelt die Energieströme in jedem Betriebszustand. Zwei Niedertemperatur-Kühlkreisläufe sorgen für ausgeglichene Betriebstemperaturen der vier Elektromotoren und der Leistungselektronik. Ein separater Niedertemperatur-Kreislauf ist für die Kühlung der Lithium-Ionen Hochvoltbatterie zuständig. Bei niedrigen Außentemperaturen wird die Batterie mithilfe eines elektrischen Heizelementes schnell auf die optimale Betriebstemperatur gebracht. Bei extrem hohen Außentemperaturen kann der Kühlkreislauf für die Batterie mithilfe der Klimaanlage zusätzlich gekühlt werden.
Geladen wird der SLS AMG Coupé Electric Drive idealerweise mithilfe einer sogenannten Wallbox. Diese in der heimischen Garage installierte Technik erlaubt eine Schnellladefunktion mit 22 kW, was der gleichen Ladeperformance einer öffentlichen Ladestation entspricht. Ein Starkstromkabel verbindet das Fahrzeug mit der Wallbox und sorgt für eine Ladedauer von rund drei Stunden. Ohne Wallbox dauert der Ladevorgang etwa 20 Stunden.

Mercedes wäre nicht Mercedes, wenn man nicht Konzept entwickelt hätte um den Kunden vor möglichen Stromschlägen zu schützen:

1. Alle Hochvoltkabel unverwechselbar in Orange ausgeführt
2. Lückenloser Berührschutz des gesamten Hochvoltsystems
3. Lithium-Ionen Batterie flüssigkeitsgekühlt, in hochfestem Aluminiumgehäuse und zusätzlich in der Zero-Intrusion-Cell aus Carbon untergebracht
4. Galvanische Trennung der Hochvolt- und Niedervoltnetze im Fahrzeug und Integration einer Interlockschaltung
5. Aktive und passive Entladung des Hochvoltsystems bei Zündung „aus“
6. Abschaltung des Hochvoltsystems in Sekundenbruchteilen im Falle eines Unfalls
7. Permanente Überwachung des Hochvolt-Systems auf Kurzschlüsse mit Potentialausgleich und Isolationswächter
8. Redundante Überwachungsfunktion des Allradantriebs mit radindividueller Momentenregelung in mehreren Steuergeräten mit unterschiedlicher Software



Die Rohbaustruktur des SLS AMG Electric Drive ist fester Bestandteil der ambitionierten Leichtbaustrategie „AMG Lightweight Performance“. Die Batterie findet ihren Platz in einem Carbon-Monocoque, das integrativer Bestandteil und Rückgrat des Flügeltürers ist: Das Monocoque-Gehäuse ist fest mit der Aluminium-Spaceframe-Karosserie verschraubt und verklebt. Auch die Faserverbundstoffe haben ihren Ursprung unter anderem in der Formel 1. Für die Konstruktion des Monocoques nutzen die Ingenieure von Mercedes-AMG die Vorteile von CFK (kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff). Dazu zählen hohe Festigkeit, die extrem steife Strukturen in Bezug auf Torsion und Biegung ermöglicht, exzellente Crash-Performance sowie geringes Gewicht. Bei gleicher Stabilität sind Bauteile aus Carbon bis zu 50 Prozent leichter als vergleichbare aus Stahl gefertigte Komponenten. Gegenüber Aluminium beträgt die Gewichtseinsparung immer noch etwa 30 Prozent bei weitaus geringerer Materialstärke. Das Batterie-Carbon-Monocoque ist überdies als „Zero Intrusion Cell“ für die höchsten Anforderungen an die Crash-Sicherheit ausgelegt. Es schützt die Batteriemodule im Inneren vor Verformungen und Beschädigungen im Falle eines Crashs.

Basis für die CFK-Konstruktion sind feine Carbonfasern, zehnmal dünner als ein menschliches Haar. Gespannt auf einer Strecke von hier bis zum Mond würde die innovative Faser nur 25 Gramm wiegen. 1.000 bis 24.000 dieser Fasern werden zu Einzelsträngen zusammengefasst. Web- und Nähmaschinen fertigen daraus mehrlagige Fasermatten, die sich zu dreidimensionalen Gebilden formen lassen. Wird flüssiges Kunstharz injiziert, härtet dies aus und verleiht der gewünschten Struktur die endgültige Form und Stabilität.

Fazit:
Die Leistungsfähigkeit des Wagens wurde eindrucksvoll mit einem Top Wert von 7 Minuten und 56 Sekunden auf der Nordschleife des Nürburgrings unter Beweis gestellt. Schade, dass es uns nicht gelungen ist den Wagen auf der AMG oder Mercedes Seite zu finden. Das Interesse an einem Auto das fantastische Fahrleistungen besitzt, aber wahrscheinlich bei voller Auslastung gerade mal 100km weit kommt (offiziell sind es 250 km, wenn man entsprechend langsam fährt) dürfte bei einem Kaufpreis von 400.000 Euro entsprechend gering sein. Immerhin kann man sich dafür 4 Tesla Model S mit Topausstattung in die Garage stellen.

Technische Daten



KFZ Steuern

KFZ Steuern Österreich

In Österreich sind Elektroautos von der KFZ Steuer befreit. Die NOVA entfällt ebenfalls. Dies gilt nicht für Hybridfahrzeuge und Range-Extender!

KFZ Steuern Deutschland

In Deutschland sind Elekroautos bis 10 Jahre nach ihrer Anschaffung von der Steuern befreit (Stand 01/2022). Diese Regelung gilt bis 2030. Bei Wasserstoffautos wenden sie sich bitte an ihren Steuerberater.

Die reguläre Steuer wird wie folgt gestaffelt:
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht bis zu 2.000 kg zahlen Sie
5,625 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht zwischen 2.001 kg und 3.000 kg zahlen sie
6,01 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht ab 3000 kg zahlen Sie
6,39 Euro pro 200 kg.

Ohne Steuererlass werden 75,43 Euro pro Jahr fällig.


Technik

Motor vier Synchron-Elektromotorenkm/h
Hubraum0 cm3
Beschleunigung 0-100km/h4.4 Sekunden
Leistung Verbrennungsmotor552 kW
Drehmoment1000 Nm
CO20 g/km
Gewicht2.110 kg
Länge4.760 mm
Breite1.948 mm
Verbrauch24 kWh/100km
Akku60 kW
Reichweite ohne Rekuperation250 km
TreibstoffStrom
Euronorm5
KommentarGeschätzter Preis auf Basis zahlreicher Berichte.PreisA




Energieeffizienz

Effizienzklasse: A+
Energieeffizienz Klasse A+

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 2110kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


FahrzeugeAutoMercedesAMGSLS AMG Coupé Electric Drive – eine eindrucksvolle Eintagsfliege