1998 zum ersten Mal präsentiert und 2007 komplett überarbeitet, kommt nun im Herbst die dritte Generation auf die Straße. Sie ist in Zusammenarbeit mit Renault entstanden, das soll Kosten senken helfen. Geblieben ist beim zweisitzigen For Two die Länge mit etwas unter 2,7 Metern, gewachsen ist er in der Breite und zwar um satte 10 Zentimeter. Das bedeutet, auch zwei ausgewachsene Männer vielleicht im Wintermantel müssen nicht mehr zwangsweise kuscheln, sondern sie können in sittlichem Abstand zueinander im Smart leben. Optisch fällt sofort die etwas platte Nase auf, sie soll dem Fußgängerschutz dienen. Die größten Änderungen gibt es aber unter der Karosserie. So arbeiten nun zwei Dreizylinder mit knapp einem Liter Hubraum aus dem Renault Programm wie gehabt im Heck, mit 71 und 90 PS (mit Turboaufladung) ist man nun ansprechend motorisiert, ein 60 PS Saug-Triebwerk in der gleichen Machart wird noch nachgeschoben. Von einem Diesel ist derzeit nicht die Rede, die für die Euro 6 Norm notwendigen Abgasreinigungsvorrichtungen wären wohl nicht nur zu teuer, sondern würde wohl auch zu viel Platz einnehmen.
Für den Einsatz in den Smart Modellen wurden die Motoren von den Mercedes Technikern neu abgestimmt. Zugleich mit den Triebwerken hat man auch ein leidiges Smart Problem aus der Welt geschafft. Die sequentielle Halbautomatik flog über Bord und wurde durch ein Doppelkupplungsgetriebe bzw. durch ein manuell zu bedienendes fünfgang- Getriebe ersetzt. Auch beim Fahrwerk hat sich einiges getan, es gibt eine neue Vorderachse, die einen Wendekreis von 6,95 Metern erlaubt, beim For Four sind es immerhin noch 8,65 Meter. Der Viersitzer ist komplett neu und hat die Technik des Renault Twingo bekommen. Er hat ebenfalls Heckantrieb und die gleiche Motorisierung. Obwohl man optisch viel getan hat, um diesen Smart vom Renault abzuheben, sieht er ihm doch sehr ähnlich. Interessant sind die bis zu fast 90 Grad aufschwingenden hinteren Türen, die das Beladen erleichtern sollen. Beide Modelle sind laut Hersteller deutlich komfortabler abgestimmt und sollen damit auch längere Strecken erträglich gestalten.
Die neuen Smarts sind schon in den Basisversionen mit diversen Assistenzsystemen ausgestattet, wie sie eigentlich nur von größeren Fahrzeugen bekannt sind. So ist der Seitenwindassistent Serie, Abstandswarner und Spurhalteassistent müssen extra bezahlt werden. Dafür sind Zentralverriegelung, Tempomat und vieles mehr schon in der Grundausstattung enthalten. Smart bietet neben drei Ausstattungslinien (passion, prime und proxy) noch eine Vielzahl von zusätzlichen Optionen an unter dem Motto: jeder Smart eine Einzelstück. Interessant gestaltet ist das (optionale) Navisystem, das wie ein Smartphone mit zwei Fingern bedient werden kann. Auch ein LED Paket ist erhältlich. Daneben hat man sich auch um die Vernetzung mit der Umwelt Gedanken gemacht.
Das Smartphone wird zum zweiten Bordcomputer, ein spezielles Smart App hilft, den Tag leichter zu machen. Die beiden Modelle sind preislich sehr nah beieinander, während der For Two ab etwa 11.000 Euro zu haben ist, soll der For Four nur schlappe 700 Euro teurer sein. Bestellbar sind beide Modelle ab dem 31. Juli, ausgeliefert wird ab dem 22. November. Bis auf weiteres unverändert bleibt das Cabrio im Programm ebenso der sportliche Bruder von Brabus, hier wird sich wohl erst in den nächsten zwei Jahren etwas ändern.