Die Automobilbranche befindet sich in einer Phase des tiefgreifenden Wandels. Neue Technologien, eine Verschärfung der CO2-Grenzwerte aber auch veränderte Kundenbedürfnisse prägen den Markt und erfordern innovative Lösungen. Zusätzlich leidet der Markt immer noch unter den Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie, der Transformationsdruck zum E-Antrieb wird immer stärker und chinesische Mitbewerber drängen offensiv auf den europäischen Markt. Bei Stellantis, hierzulande mit 10 Marken vertreten, will man sich diesen Herausforderungen stellen.
Der Marktanteil von Stellantis wurde mit 15 % als Ziel für 2024 angesetzt, konnte aber nicht erreicht werden, in der zweiten Hälfte 2024 waren es immerhin 12,5%. In Zahlen konnten exakt 31.676 Kaufverträge von Neuwagen abgeschlossen werden. Steigerungen konnten vor allem mit dem Fiat 500, der Marke Peugeot mit der gesamten Modellpalette, aber auch Alfa Romeo und Jeep verzeichnen. Die Nutzfahrzeugmarken Citroen Fiat Professional, Opel und Peugeot wurden mit einem Marktanteil von 28,5 % zum fünften Mal Marktführer in Österreich.

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Im Jahr 2024 gewannen Elektro- und Hybridfahrzeuge weiterhin auch bei uns an Bedeutung, auch wenn der Kunde immer noch recht misstrauisch ist. Die Einhaltung der ambitionierten CO2-Zielwerte von 94 g CO2 anstatt der bisherigen 116 g CO2 für die jeweilige Fahrzeugflotte im Jahr 2025 erfordert aber eine noch schnellere Umstellung auf emissionsarme Fahrzeuge. Gleichzeitig erhöht sich der Druck, Innovationen im Bereich der Effizienzverbesserung und alternativen Antriebe voranzutreiben. Stellantis sieht sich in dieser Hinsicht unter anderem mit den vier neu entwickelten Multi Energy-Plattformen gut aufgestellt. Zusätzlich kommt noch die Smart Car Plattform auf den Markt, sie soll für günstige E-Fahrzeuge eingesetzt werden und bietet eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern nach WLTP.
Zudem wird Stellantis Austria mit den Marken Abarth, Alfa Romeo, Citroën, DS Automobiles, Fiat, Fiat Professional, Jeep®, Opel und Peugeot sowie der soeben in Österreich gestarteten Elektroautomarke Leapmotor im Laufe des Jahres insgesamt 28 neue Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen. Erwähnt seien hier nur der Abaerth 600, der Citroen Aircross und der Leapmotor B10. Mit dieser Modelloffensive sowie einem Netz aus 172 Retail Partnern und 481 Servicestandorten will man die Marktanteile halten und wenn möglich auf das mittelfristige Ziel von 15 Prozent steigern. Markus WILDEIS Managing Director von Stellantis Austria zu den Zielen 2025: „Im Jahr 2025 wollen wir unseren eingeschlagenen Erfolgskurs fortsetzen. Gemeinsam mit unseren Retail- und Servicepartnern wollen wir die Kundenzufriedenheit weiter steigern. Ziel ist es, die Nummer 1 bei der Kundenzufriedenheit zu werden. Außerdem werden wir CO2-compliant sein, dafür ist es notwendig, dass 25 Prozent der verkauften Fahrzeuge reine Elektrofahrzeuge sind. Unser Ziel ist also ein Elektroanteil von 25 Prozent im Verkauf. Und unser drittes Ziel ist, bis Ende 2025 einen Gesamtmarktanteil (PKW+NFZ) von 15 Prozent zu erreichen. Die Rahmenbedingungen dafür wurden 2024 geschaffen. Jetzt geht es mit aller Kraft an die Umsetzung. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern als Stellantis Familie unsere Ziele erreichen werden.“
Dieses Ziel zu erreichen ist mehr als notwendig, denn wenn der sogenannte Flottenausstoß die schon erwähnten 94 g CO2 übersteigt, drohen saftige Strafzahlungen von Seiten der EU. Ein weiteres Problem könnte sich nach der Bildung der neuen Regierung ergeben, denn es werden sicherlich drastische Sparmaßnahmen kommen. Damit könnte auch die NoVa Befreiung von Elektrofahrzeugen fallen, was entweder zu Preissteigerungen oder zu Einbußen der Händler-Marge führen würde. Es wird also spannend werden, nicht nur für Stellantis, sondern für die ganze Branche…