Der Stellantis-Konzern will mit seiner Nutzfahrzeugsparte Pro One hoch hinaus. Das manifestiert sich in einer Modelloffensive, die auch alle vier hierzulande erhältlichen Marken Citroen, Fiat Professional, Opel und Peugeot angehören.
Die Nutzfahrzeuge des Konzerns erwirtschafteten im vorigen Jahr immerhin ein gutes Drittel des Gesamtumsatzes, laut Vizepräsident Xavier Peugeot erwartet man in diesem Jahrzehnt eine Verdoppelung des Nutzfahrzeug-Geschäftes. Davon will man sich natürlich auch eine dicke Scheibe abschneiden, immerhin ist man in Gesamteuropa schon auf dem ersten Platz, hierzulande muss man sich hinter dem VW- Konzern mit dem zweiten Rang mit 20% Marktanteil begnügen. Nun präsentierte man in Rüsselsheim nahe dem Opel Werk eine komplett überarbeitete Palette an kompakten, mittelgroßen und großen Nutzfahrzeugen, sowohl mit Verbrenner als auch mit rein elektrischen Antrieben.
In Summe umfasst die nun überarbeitete Palette zwölf Modelle, je ein Kompakt-, Mittelklasse und großes Nutzfahrzeug in mehreren Längen und unzähligen Sonderausführungen. Sie basieren jeweils auf den gleichen Plattformen, auch die Motorisierungen mit Benzin-, Diesel und E-Antrieben. Das macht Stellantis zum größten Anbieter auf diesem Gebiet. Darüber hinaus punkten die Autos mit einer Vielzahl an (teils optionalen) Assistenzsystemen; der Maximalwert liegt bei 21 verschiedenen Systemen.
Die 2. Generation des BEV-Antriebs sollen den neuen Kompakt-Vans eine Reichweite von mehr als 340 Kilometern verleihen, bei den mittelgroßen E-Transportern sollen es dank neuen Batteriepaketen mit 50 oder 75 Kilowattstunden (kWh) Energie 350 sein. Im Segment der großen Transporter sorgt eine 110-Kilowattstunden-Batterie für eine WLTP Reichweite von bis zu 420 Kilometern. Darüber hinaus wird die Batterie des großen Transporters durch Schnellladen mit 150 Kilowatt in weniger als einer Stunde von 0 auf 80% geladen.
Punkten will man auch mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebstechnologie. Eine zweite Generation in mittelgroßen Transportern, die Mitte des Jahres auf den Markt kommt, nutzt ein Mittelmotorsystem und soll bis zu 400 Kilometern Reichweite bieten, heuer noch kommen große Transporter mit bis zu 500 Kilometern Reichweite.
Neues natürlich auch bei der Konnektivität, die Kombi-Instrumente und Mitteldisplays sind größer und vom Fahrenden konfigurierbar.
In kompakten Transportern stellt eine neue Smartphone-Station in den Basisausstattungen eine Verbindung zu einer speziellen App her, sodass das Mobiltelefon zum Bedienfeld für das Fahrzeug wird, einschließlich der Interaktion mit Lenkradtasten, sodass ein Fahrerwechsel schnell und unkompliziert vonstattengehen kann.
Trotz das technischen Gleichlaufs will man durch diverse Unterschiede, sowohl bei der äußeren Optik als auch bei gewissen Details eine Markenidentität beibehalten. So etwa punktet die Citroen Palette mit speziell bequemen Sitzen, bei Fiat will man „Profis“ mit diversen Sonderlösungen locken, Peugeot punktet mit seinem schon aus den PKW Serien bekannten I-Cockpit und Opel will mit einer gewissen Bodenständigkeit und Betonung auf Solidität punkten. Darüber hinaus sind Sonderlösungen kein Problem bei allen Marken, wie etwa eine Durchlademöglichkeit bei einem kompakten Nutzfahrzeug, eine Hebebühne für Oberleitungsreparaturen bei einem E-Transporter, der auch bei Nachteinsätzen nicht mit Motorenlärm nervt, diverse Lösungen für Kühlfahrzeuge usw…
Als Kundenkreis hat man neben den Unternehmen in Österreich auch speziell Gemeinden im Visier: „Wir konnten kürzlich eine Ausschreibung der Gemeindeagentur für Dorf- und Stadterneuerung in Niederösterreich gewinnen, das ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“ so Martin Riha, Brand Director Stellantis Nutzfahrzeuge.