IMG 0482Zweisitzige, bezahlbare Sportautos, das war lange Zeit eine Domäne der britischen und italienischen Hersteller. Diese Zeiten gingen vorüber und es kamen plötzlich die Japaner etwa mit einem Mazda MX 5 oder dem Toyota GT 86 sowie dem baugleichen Subaru BRZ. In den USA waren diese Autos schnell ein wahrer Verkaufshit, hierzulande dauerte es etwas länger, bis sich eine Fangemeinschaft bildete. Doch nun sind auch die Zeiten dieser Spaßmobile vorbei. Subaru etwa brachte Anfang des Jahres eine auf 30 Stück limitierte „Last Edition“ des BRZ. Eine letzte Ausfahrt mit einem bemerkenswerten Auto.

BRZ, das bedeutet Heckantrieb, eine knackige sechsgang- Schaltung und eine sehnige Erscheinung die zwar auf ihre Art einzigartig ist, aber die anderen Verkehrsteilnehmer nicht auf den ersten Blick provoziert.

Unter der flachen Fronthaube aus Aluminium steckt ein Vierzylinder Boxer, wie er auch vom baugleichen Toyota GR 86 bekannt ist. Auf eine Aufladung wurde bewusst verzichtet, der Motor ist ein schnöder Sauger. Um zu mehr Leistung und Drehmoment zu kommen, griff man zu einem probaten, wenn auch alten Mittel- mehr Hubraum. Das Triebwerk wurde von 2,0 auf 2,4 Liter aufgebohrt, 234 PS und 250 Nm stehen nun an. Geschaltet wird mit der Hand, sechs Gänge sind zu sortieren.

NWOI3710Auch der Rest ist sogenannte „Old School“. Der BRZ besticht mit einer typischen Coupe Silhouette, dazu gibt es 18 Zöller, eine Doppelrohr-Auspuffanlage, automatisch einklappbare und beheizbare Außenspiegel, sowie adaptive LED-Scheinwerfer mit Leuchtweitenregulierung. Im Innenraum protzt die „Final Edition“ mit viel Leder, versehen mit roten Ziernähten. Die (übrigens beheizbaren) Sitze selbst bieten mit ihren Backen viel Seitenhalt und geben schon bei der ersten Sitzprobe einen Geschmack, dessen, was einen erwartet. Das Cockpit selbst ist für heutige Verhältnisse spartanisch ausgestattet, ganz nach dem Vorbild etwa der britischen Ahnen. Ein Multifunktionsdisplay vor dem Fahrer informiert über das Nötigste, den Rest übernimmt ein 18 Zölliges Touch- Screen- Display in der Mitte. Das bedeutet Apple CarPlay & Android Auto, ein Soundsystem mit sechs Bose Lautsprechern und einiges mehr. Dazu gibt es noch ein Zugangs- und Startsystem, Rückfahrkamera, Tempomat (ohne Abstandshalter), ein Spurwechsel- bzw. Totwinkel- sowie einen Querverkehrsassistenten. Den Rest übernimmt der Fahrer.

Die Bedienung selbst ist einfach und schnell zu durchschauen, wie es sich für ein Auto gehört, in dem man sich einfach nur aufs Wesentliche konzentrieren soll. Der flache Kofferraum mit einem Fassungsvermögen von 276 Litern fasst vielleicht zwei Trolleys, mit einer Getränkekiste hingegen ist er schnell überfordert. Im Innenraum gibt es noch diverse Ablagen, doch auch hier dominiert die Sportlichkeit, allzuviele Utensilien lassen sich hier auch nicht unterbringen.

IMG 0486Technisch einfach auch die Antriebseinheit. Über ein mit Carbon-Synchronringen überarbeitetes 6-Gang-Schaltgetriebe gelangt die Kraft über ein ebenfalls auf die neue Power angepasstes Torsen-Differenzial an die Hinterachse. In 6,3 Sekunden wird Tempo 100 erreicht, die Höchstgeschwindigkeit mit 226 km/h angegeben. Eine Reihe von Fahrwerksverbesserungen ergänzen die Motorupdates und durch strukturelle Veränderungen der Karosse (es wird mehr hochfester Stahl und Aluminium verwendet) wurde die Torsionssteifigkeit um 50 Prozent erhöht, der Schwerpunkt gesenkt und das Leergewicht gedrückt. Auf 1.264 bis 1.293 Kilogramm bringt es der BRZ wie auch sein Bruder von Toyota nun, ein echtes Federgewicht im Reigen des heutigen Angebots.

Nun zum Fahren. Wirklich wohl fühlt sich der Subaru auf trockenem, gut asphaltiertem Untergrund, bei Nässe neigt das Heck trotz ESP schnell zu einem kurzen, wenn auch gut kontrollierbaren Ausbrechen. Allerdings wurde das Fahrwerk etwas komfortabler abgestimmt wie das des GR 86, auch die Elektronik fängt das Heck schneller wieder ein. Alles in Allem wirkt der Subaru einen Hauch ausgewogener als sein Bruder, er erfordert etwas weniger Konzentration, ohne an Spaßfaktor einzubüßen. Der Motor selbst benötigt vor allem Drehzahl. Bis etwa 7.500 Umdrehungen entfaltet der Boxer ein wahres Feuerwerk, dann jedoch ist Schluss. Passend dazu das knochige, aber exakte Gefühl am Getriebe, kurze Schaltwege lassen schnelle Schaltvorgänge zu einem Genuss werden, allerdings muss man sich vor allem beim Herunterschalten konzentrieren, um den jeweiligen Gang exakt einzulegen. Ein Genuss ist dabei euch der kräftige Sound aus den beiden Endrohren, der zwar vernehmlich ist, aber nie aufdringlich wird. Etwas Gefühl im linken Bein verlangt auch die zuweilen etwas ruppige Kupplung, sie hat aber mit der Kraftübertragung keine Probleme. Schnelle Wechselkurven mit kurzen Geraden dazwischen sind ein wahrer Genuss. Wer die Sporteigenschaften voll ausloten will, der sollte sich allerdings besser auf eine gesperrte Strecke begeben, nicht nur im Sommer, sondern vor allem auch im Winter. Wir hatten mit dem Vorgänger einmal das Vergnügen, uns auf diversen Teststrecken im hohen Norden auszutoben, das aktuelle Modell kann das sicher noch besser. Dorthin auf eigener Achse anzureisen, ist aber sicher eine eigene Sache, denn ein Reisemobil ist der BRZ nur bedingt, mehr als eine Strecke Wien- Salzburg am Stück erfordern schon etwas Leidensfähigkeit. Ebenso macht die Autobahn wenig Freude, doch es geht durchaus. Durchaus passabel für ein Auto dieses Zuschnitts finden wir auch den von uns ermittelten Verbrauch von etwa 9,5 Litern bei sportlicher, von etwas über 8 Litern bei gemäßigter Fahrweise. Auch wenn das auf den ersten Blick recht happig erscheint, für diesen Motor und die Leistung ist das wohl als normal zu bezeichnen.

Fazit:

Der Subaru BRZ ist wie der Bruder von Toyota ein gutes Beispiel für einen Sportwagen, der zu einem attraktiven Preis viel Fahrspaß bietet. Eine Spezies, die bei vielen Herstellern schon vergessen oder verdrängt wurde.  Obwohl das Konzept ist in sich schlüssig ist, werden derartige Fahrzeuge wohl sehr bald von unseren Straßen verschwinden. Auch die 30 Stück der „Final Edition“ des BRZ sind laut Aussage von Subaru Austria schon verkauft. Vielleicht aber kommt noch eine „Really Final Edition“? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Technische Daten

Preis

Preis Deutschland37.600,00 Euro
Preis Österreich44.990,00 Euro



KFZ Steuern


Die Steuern werden für ein Fahrzeug mit einem Benzin Motor, einem CO2 Ausstoß von 198-200g/km und einer Leistung von 172kW berechnet.



KFZ Steuern Österreich

Pkw mit Erstzulassungsdatum vor 1.1.2021
Für diese Fahrzeuge richtet sich die Höhe der motorbezogenen Versicherungssteuer nach dem CO2 Ausstoß und der Leistung (kw) des Verbrennungsmotors.

KFZ Steuer im Jahr 2024: 0,00 Euro

Steuerbelastung (bei Kauf im Jahr 2020):0,00 Euro
Jährliche Mehrkosten im Vergleich zu 2024:0,00 Euro


KFZ Steuern Deutschland
keine Angabe


Technik

Getriebe6 Gang manuell
Motor4 Zylinder-Boxer Benzin
Beschleunigung 0-100km/h6.3 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit 226 km/h
Leistung Verbrennungsmotor172 kW
Drehmoment250 Nm
Hubraum2.387 cm3
CO2198-200 g/km
Gewicht1.271 kg
Länge4.265 mm
Breite1.775 mm
Verbrauch8.7 Liter/100km
Tankinhalt50 Liter
Reichweite ohne Rekuperation575 km
TreibstoffBenzin
EuronormEuro 6
KommentarSubaru BRZ




Energieeffizienz

Effizienzklasse: G
Energieeffizienz Klasse G

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse G. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich mehr als 17% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1271kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


FahrzeugeAutoSubaru BRZ“Last-Edition“- Der letzte Mohikaner