Meine erste Bekanntschaft habe ich mit einem Subaru Legacy in den Alpen gemacht. Der Wagen war 14 Jahre alt und gehörte einer befreundeten Familie, welche ihn uns für einen Ausflug borgte. Während wir in einer kleinen Berghütte den Tag verbrachten fielen ca. 40-50 cm Neuschnee. Am Abend war das Auto, welches wir zuvor in der Wiese geparkt hatten, komplett eingeschneit. In diesem Moment war mir klar, dass ich hier ohne fremde Hilfe nicht mehr rauskomme. Mit dem Mut der Verzweiflung wagte ich schließlich doch einen Versuch. Ich staunte nicht schlecht, wie sich diese alte Schüssel durch den Schnee wühlte und wir schließlich ohne Probleme auf der Straße ankamen. Auch auf der total verschneiten Autobahn hatten wir im Gegensatz zu den anderen Autofahrern keine Probleme. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war mir klar, warum mein reicher Onkel aus Amerika neben seinen beiden S-Klasse Limousinen immer einen Subaru in der Garage stehen hat (kein Scherz). Interessanterweise hat Subaru ausgerechnet im deutschsprachigen Raum eine relativ geringe Verbreitung, obwohl die meisten Subaru Fahrer der Überzeugung sind, dass die Wagen der Marke Subaru zu den besten 4WD PKWs zählen die es gibt. Aus gegebenen Anlass werden wir heute den Subaru Legacy vorstellen.

2013-legacy-kombi-2.5i-sport-cvt-interior-05Der Legacy wird in zwei Variante, als Limousine und als Kombi angeboten. Jedes Modell kommt in vier Versionen: 2.0i mit DOHC-Vierzylinder-Boxermotor, 2.5i mit SOHC-Vierzylinder-Boxermotor, 2.0D mit dem Vierzylinder-DOHC-Boxerdiesel und 2.5GT mit DOHC-Vierzylinder-Boxermotor Turbo (nur für bestimmte Märkte). Wie alle Subarus ist der Innerraum hochwertig, funktional ausgestattet. Die Unterhaltungselektronik lässt ebenfalls keine Wünsche offen.

Die aktuellen Modelle sind mit kettengetriebene stufenlose Automatikgetriebe Lineartronic CVT (Continuously Variable Transmission) und einem Boxer Diesel ausgestattet. Bis auf den turboaufgeladene Benzinmotor erfüllen alle Triebwerke die Anforderungen von Euro 5.

Bauartbedingt erzeugt der Boxermotor kaum Vibrationen, da durch die gegenüberliegende Anordnung der Zylinder sich die bei der Bewegung der Kolben entstehenden Massenkräfte erster und zweiter Ordnung wechselseitig aufheben. Wegen dieser Vibrationscharakteristika braucht der Boxer-Dieselmotor keine Ausgleichswellen und erzeugt nur ein geringes Trägheitsmoment, niedrige Reibung und geringes Gewicht. Die kurze Kurbelwelle und ein flüssigkeitsgefülltes Motorlagerungssystem minimieren zusätzlich die Vibrationen und Geräusche.

Für die Gemischaufbereitung setzt Subaru ein Common-Rail-System ein, das mit elektromagnetischen Acht-Loch-Einspritzdüsen und einem maximalen Einspritzdruck von 1.800 bar arbeitet. Es besteht aus einer Hochdruckeinspritzpumpe und einem Common-Rail-System, das Einspritzdrücke bis zu 1.800 bar generiert sowie elektromagnetischen Acht-Loch-Einspritzdüsen an jedem Zylinder, durch die Mehrfach-Einspritzungen bei jedem Arbeitstakt erfolgen. Beim neuen Legacy wurde die Abgasemission durch die Optimierung der Einspritzsteuerung verbessert.

Der Turbolader selbst befindet sich unter dem Motor und ist direkt mit den Katalysatoren verbunden, die auf diese Weise schnell ihre Betriebstemperatur erreichen. Beim Legacy wurde die Steuerung der variablen Turbinenschaufeln verbessert und so die Abgasemissionen optimiert. Das Abgasreinigungssystem arbeitet mit Oxidations-Katalysatoren, einem geschlossenen Diesel-Partikelfilter (DPF) und einer Abgasrückführung (Exhaust Gas Recirculation EGR) und ist dem Turbolader direkt nachgeschaltet. Der Katalysator nimmt schon früh nach dem Kaltstart die Reinigungsarbeit auf. Das System erfüllt die Grenzwerte der europäischen Abgasnorm EURO 5.

Getriebe

MotorblockMit der Entwicklung eines stufenlosen Automatikgetriebes Lineartronic CVT (Continuously Variable Transmission) hat der Subaru zwei Welten zusammengeführt. Zum ersten Mal bietet Subaru in einem serienmäßigen Modell ein stufenloses Automatikgetriebe in Längsrichtung gekoppelt mit dem permanenten Allradantrieb Symmetrical AWD, das mit einer Kette statt mit einem Riemen arbeitet. Zum Marktstart im September 2009 kombinierte Subaru die 2.0i- und 2.5i-Liter-Saugmotoren in Legacy und Outback mit dem kettengetriebenen stufenlosen Automatikgetriebe Lineartronic, das einen um fünf Prozent besseren Wirkungsgrad hat.

Technisch gesehen verbindet beim CVT-Getriebe eine kraftübertragende Stahl-Laschenkette (Zugkette) in einem Ölbad zwischen zwei variablen Kegelscheibenpaaren, dem so genannten Variator, die Getriebeeingangswelle mit dem Antrieb. Je nach Fahrzustand und Leistungsforderung werden die Scheiben hydraulisch gedrückt oder gespreizt: Je nach Zusammenschieben beziehungsweise Auseinanderziehen der beiden Kegelradflächen läuft die Zugkette weiter innen oder außen in den Kegelscheibenpaaren und sorgt in jeder Fahrsituation stufenlos für die optimale Übersetzung.

Das Verstellen der Kegelflächen geschieht hydraulisch und anhand unterschiedlicher Steuerungskennlinien. Auf diese Weise ändert sich das Übersetzungsverhältnis stufenlos, und es sind theoretisch unendlich viele Über setzungen möglich. Ein Regler überwacht dabei einerseits die Übersetzung, die aus dem Radienverhältnis resultiert und andererseits den für die reibschlüssige Drehmomentübertragung erforderlichen Anpressdruck. Die Lineartronic arbeitet mit kleineren Riemenscheiben mit Impulsnocken, was die Einheit sehr kompakt macht. Wegen des großen Unterschieds zwischen dem kleinsten und dem größten Durchmesser der Riemenscheiben ermöglicht das CVT eine hohe Endgeschwindigkeit bei einer relativ niedrigen Motordrehzahl.

Die Lineartronic lässt den Motor bei jeder Geschwindigkeit im günstigsten Drehzahlbereich arbeiten und erzielt somit ein optimales Gleichgewicht von Leistung und Kraftstoffverbrauch. So wird Kraftstoffverbrauch im Vergleich zum Vorgängermodell (ausgerüstet mit einem klassischen Automatikgetriebe) um bis zu einem halben Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer gesenkt. Die Schaltwippen am Lenkrad ermöglichen den Handschaltmodus mit sechs verschiedenen Getriebestufen für schnelle manuelle Eingriffe. Selbst auf die gewohnte Untersetzung muss der Fahrer nicht verzichten. Und auch im manuellen Modus sprechen die Gangwechselzeiten von nur 100 Millisekunden für sich.

Antrieb

Kernelement des Legacy ist der Symmetrical AWD, dessen typisches Merkmal die Symmetrie der Konstruktion ist: Vom Motor über Getriebe, Kardan-Antriebswelle bis zum Hinterachs-Differential verläuft der gesamte Antriebsstrang in einer geraden Linie mit einer horizontal symmetrischen Auslegung. Dies führt zu einer neutralen Fahrzeugbalance. Aus der Verbindung von optimaler Traktion und Balance entsteht eine sehr hohe Fahrstabilität. Der Legacy liefert weiterhin erhöhte Sicherheitsstandards in Verbindung mit der sehr guter Karosseriestruktur und dem neuen Integralträgersystem, das die Kollisionssicherheit bei Crashs aus allen Richtungen verbessert. Drei Versionen von Mittendifferentialen, einem Kernelement des Allradantriebs, stehen abhängig vom jeweiligen Getriebe zur Verfügung.

Die Antrieb aller vier Räder, das Drehmoment und VDC (Vehicle Dynamics Control) werden ständig überwacht, die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse beträgt 50:50 Prozent. Die Sperrwirkung tritt erst ein, wenn eine Drehzahldifferenz auftritt, d.h. die Sperrwirkung ist unabhängig von der Drehzahldifferenz. Dieses System ist verbunden mit der „Lineartronic“.

Fahrwerk

■ Vorderradaufhängung

Die McPherson-Vorderachse wird am neuen Vorderradträger befestigt, was Lenkverhalten und Handling verbessert. Die Stabilisatoren mit größerem Durchmesser steigern die Rollfestigkeit.

■ Hinterradaufhängung

Die Doppelquerlenker-Hinterachse wird an einem Integralrahmen montiert, an dem alle Lenker und auch das Hinterachsdifferential befestigt werden

■ Bremsen

Serienmäßig verfügen alle Modelle über ein 4-Kanal-ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD). Optional steht für alle Versionen der Subaru Bremsassistent zur Verfügung.

■ Hillholder-Funktion

Ein elektronisches Hill-Holder-System in der Handbremse wird automatisch aktiviert, wenn das Fahrzeug mehr als fünf Prozent Steigung bewältigen muss.

Sicherheit

Mit seiner Sicherheitszelle mit ringförmigen Rahmenelementen besitzt der Legacy ein passives Sicherheitskonzept. Versteifungen in den Türen tragen zu einer Verbesserung der Sicherheit bei einem Seitenaufprall bei. Zusätzlich trägt der neu entwickelte Integralträger zur Vergrößerung der Knautschzonen bei einem Frontalaufprall bei.

Im Falle eines Frontalaufpralls faltet sich der Vorderradträger einwärts, die Energie wird von den Stoßfängern aufgenommen und seitlich weitergeleitet. Der Boxermotor mit seinem niedrigen Schwerpunkt gleitet unter den Mitteltunnel. Die Fahrzeugfront ist so konzipiert, dass sie über genug Raum für die Aufnahme der Aufprallenergie verfügt und damit die Insassen vor schweren Verletzungen weitgehend schützt.

Die hochfeste Stahlplatte der B-Säule und des Seitenschwellers verbessern die Festigkeit der Fahrgastkabine, so dass die Insassen während des Seitenaufpralls tatsächlich geschützt sind.

Alle Modelle verfügen serienmäßig über Seitenairbags und seitliche Vorhangairbags vorne. Zweistufig zündende Frontairbags erkennen mit ihren Sensoren das Gewicht des Beifahrers und den Abstand des Fahrers zum Lenkrad und begrenzen die Auslösekraft der Frontairbags. Seitenairbags und Vorhangairbags wurden zur Verbesserung des Schutzes der Passagiere vergrößert.

Technische Daten Autos klein

2,0-Liter-Vierzylinder-Boxermotor, DOHC, 16-Ventiler, Benziner, Hubraum 1.994 ccm

  • Maximale Leistung kW (PS) / Max. Drehmoment Nm: 110 (150) bei 6.000/min / 196 bei 3.000/min
  • Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe / Lineartronic
  • Mit dem zweiten Luftsystem unterbietet der Motor die Grenzwerte von Euro 5.
  • Der Tankinhalt: 65 Liter.
  • Bei den Fahrzeugen mit der neuen stufenlosen Lineartronic wurde der Verbrauch um 3,6 Prozent (Limousine) und 4,7 Prozent (Kombi) gegenüber den derzeit existierenden Automatikmodellen gesenkt.

2,5-Liter-Vierzylinder-Boxermotor, SOHC, 16-Ventiler, Benziner, Hubraum 2.457 ccm

  • Maximale Leistung kW (PS) / Max. Drehmoment Nm: 123 (167) bei 5.600/min / 229 bei 4.000/min
  • Getriebe: Lineartronic
  • Bei den Fahrzeugen mit der neuen stufenlosen Lineartronic wurde der Verbrauch um 5,9 Prozent (Limousine) und 6,9 Prozent (Kombi) gegenüber den derzeit existierenden Automatikmodellen gesenkt.

2,0-Liter-Vierzylinder-Boxermotor, DOHC, 16-Ventiler, Turbodiesel, Hubraum 1.998 ccm

  • Maximale Leistung kW (PS) / Max. Drehmoment Nm: 110 (150) bei 3.600/min / 350 bei 1.800 – 2.400/min
  • Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
  • Ein geschlossener Diesel-Partikelfilter (DPF) wird eingesetzt, um die Grenzwerte der Euro 5 Vorgaben zu erreichen.
  • Kaltstartfähigkeit und Leerlaufstabilität wurden verbessert durch Gewichtsreduktion: Das Ansaugsystem besteht jetzt aus Kunstharz, die Glühkerzen statt aus Metall aus Keramik.

2,5-Liter-Vierzylinder-Boxermotor, DOHC, 16-Ventiler, Benziner mit Turboaufladung, Hubraum 2.457 ccm (nur für bestimmte Märkte)

  • Maximale Leistung kW (PS) / Max. Drehmoment Nm: 195 (265) bei 5.600/min / 350 bei 2.400 – 5.200/min
  • Getriebe: Fünfgang-Automatik
  • Höhere Umweltfreundlichkeit und Leistung wurden durch Veränderungen der Konstruktion des Turboladers, einen neuen Ladeluftkühler, die Tumble Generation Ventile (TGV) und das duale Active Valve Control System (AVCS) erreicht.

Preise

Der Preis für den Subaru Legacy beginnt in Deutschland ab 35.000 Euro und in Österreich ab 40.000 Euro.

Kofferraum

Kombi Limousine
Inhalt (Liter) 526 486
Breite (mm) 1090
Höhe 815
Tiefe 1070

FahrzeugeAutoSubaruLegacySubaru Legacy – der Meister im Schnee