Obwohl es in der Natur auch eine kleinen Vans liegt, irgendwie schachtelförmig geformt sein zu müssen, hebt sich der Liana wohltuend von seinen Artgenossen ab. Ob das an der etwas zu spitzen Schnauze oder am farblich abgesetzten Heck a´la´Honda Civic anno 85 liegt, darüber kann man philosophieren, Tatsache aber ist, daß es den Designern gelungen ist, ein eigenständiges Fahrzeug auf die Räder zu stellen, daß darüber hinaus auch nicht ungefällig wirkt. Auch der Innenraum ist eigenständig. Da wären zunächst einmal die digitalen Armaturen, die in sehr ähnlicher Form auch die 650 Freewind, ein Motorrad des Hauses zieren. Sehr übersichtlich gestaltet und trotzdem komplett sind sie vorbildhaft für eine moderne Ausstattung die nicht unbedingt auf Kosten der praxisgerechten Gestaltung geht. Schmerzlich fehlt nur die Uhr, wohl deshalb weil im Hauptmarkt USA diese meist im Radio integriert ist. Dafür erfreut das Auge der Besatzung ein Armaturenbrett im Kunststoff-Patchwork-Design und eine nahezu perfekte Rundumsicht. Die Sitze sind ganz brauchbar der Kopfraum üppig und auch die Hinterbänkler klagen kaum. Lobenswert auch die Vielzahl der Ablagen, teilweise sogar mit Abdeckung, um den Inhalt vor allzu neugierigen Blicken zu schützen. Nett auch die Lade unter dem Beifahrersitz, sie ersetzt das dank Airbag nun immer kleiner ausfallende Handschuhfach und schluckt auch sperrigerer Dinge. Erfreuliches auch beim Kofferraum, der mit einer niedrigen Ladekante aufwartet und das Urlaubsgepäck einer durchschnittlichen Familie zu schlucken vermag. Zudem läßt er sich bei umgelegten Fondsitzen nochmals bis zu 1062 Liter stretchen und ist damit auch vorm IKEA nicht fehl am Platz. Im Fahrbetrieb gibt sich der Liana unauffällig, wenn auch in der von uns getesteten Version mit dem 1,3 Liter 90 PS starken Vierzylinder nicht gerade übermotorisiert. Trotzdem ist auch mit vier Personen und Gepäck ein flottes Überholmanöver durchaus möglich, man muß halt nur etwas im übrigens sehr leichtgängigen Getriebe rühren. Wer’s flotter liebt, der sollte zum 1600erter mit immerhin 103 Pferden greifen, einen Diesel wird es leider nicht geben. Dafür erfreut der Suzuki mit einer sehr guten Innenraumdämpfung, nur bei höheren Drehzahlen wird es etwas lauter in der Kabine. Das Fahrwerk und der Federungskomfort sind ausgezeichnet, die Lenkung exakt und die Bedienelemente genau dort, wo man sie vermutet. Freude bereiten auch die guten Bremsen mit dem serienmäßigen ausgezeichnet funktionierenden ABS, das auch eine oder zwei Klassen höher noch eine gute Figur machen würde. Etwa 16.000 Euro verlangen die Salzburger derzeit für den Liana in der Basisausstattung, die sich im übrigen von der um etwa einem Tausender teureren Version mit dem 1,6 Liter Motor nur durch die zusätzlichen Seitenairbags unterscheidet. Sonst gibt es auch alles im „Kleinen“ von der Klimaanlage bis hin zu den elektrischen Fensterhebern auch hinten. Teurer wird’s nur wenn man zur allradgetriebenen Version greift, sie schlägt mit etwas über 19 Tausendern zu Buche. Dafür aber ist man auch im Winter gerüstet und Allradantrieb ist für Suzuki ja nicht mehr neu…

 

Technische Daten Auto Suzuki Liana

Motor: Leichtmetall, 4-Zylinder viertakt in Reihe, 16 Ventile, flüssigkeitsgekühlt, DOHC

Hubraum: 1328 ccm

BohrungXHub: 78,0×69,5A

max Leistung: 90 PS (65KW) bei 5750 U/min

max. Drehmoment: 116 Nm bei 4750 U/min

Verdichtung: 9,5:1

Treibstoff: Benzin 95 Oktan

Kraftübertragung: fünfgang front

Radaufhängung: v/h Einzelradaufhängung mit Mc Pherson+Schraubenfedern

Bremsen v: Scheiben innenbelüftet, h Trommeln, ABS

Felgen: kA

Bereifung: 185/65 R-14

Vmax: 160 km/h

Gewicht: 1170 kg

Länge/Breite/Höhe: 4230/1690/1550mm

Radstand: 2480.mm

Tankinhalt: 50 Liter

Preis: 15.835,41 Euro (incl. NOVA u. Mwst:)

                        

FahrzeugeAutoSuzukiSUZUKI LIANA 1,3 GL