Wenn man zum ersten Mal in einen Tesla steigt, dann hat man kurz Bedenken, dass sich der Wagen wirklich bewegt. Bei 420 PS und 600 Nm streichelt man das Gaspedal sehr vorsichtig, damit man einen 120.000 Euro Wagen nicht sofort in der nächsten Mauer fährt. Zur großen Überraschung bewegt sich der Tesla bei den ersten zaghaften Versuchen sehr kultiviert. Mit der Zeit wird man dann etwas mutiger. Bei den ersten echten Versuchen den Tesla ambitionierter zu beschleunigen hat man das Gefühl, das man vom Sprung aus einem Flugzeug hat. Die Kombination aus Drehmoment und Leistung katapultieren den Wagen nach vorne, wobei der Tesla bei jeder Geschwindigkeit sehr gut auf der Straße liegt. Die Bremsleistung ist ebenfalls sehr gut. Das einzige was man während der Fahrt hört sind die Reifen und die Klimaanlage. Bei höherer Geschwindigkeit nimmt der Geräuschpegel des Fahrtwindes zu und das Elektrofahrfeeling ab. Spaß macht der Tesla hauptsächlich bis 80 km/h in der Stadt. Ab 130 km/h kann man zu einem Benziner oder Diesel fast keinen Unterschied feststellen. Wenn man vom Gas weggeht, dann bremst der Wagen mit 3 m/s automatisch ab (dies kann in der Konfiguration geändert werden, so dass der Wagen wie gewohnt ausrollt). In den Test konnten wir fast ohne Bremsen. Interessanterweise hat man bei Tesla die Bedienelemente ungewohnt angeordnet. Dort wo man den Blinker vermuten würde befindet sich der Tempomat. Der Blinker befindet sich darunter was regelmäßig dazu führte, dass wir den Tempomaten verwendeten anstatt den Blinker. Das Licht kann nur über die zentrale Konsole ein- oder ausgeschalten werden. Da es eine Fahrlichtautomatik gibt, ist somit auch kein Lichtschalter erforderlich. Diese funktioniert sehr gut. Selbst wenn man unter einer Brücke durchfährt wird das Licht automatisch eingeschaltet. Intuitiver wäre es gewesen, wenn ein Lichtschalter dort angebracht worden wäre, wo man das Fernlicht einschaltet. Anzumerken ist, dass die gängigen Assistenten fehlen. Staufolgeassistent, Spurhalteassistent,… sucht man vergeblich. Schön ist, dass die 85 kW Batterie eine Garantie von 8 Jahren und unbegrenzter km Anzahl hat.



 Innenausstattung

Das Interieur ist durchaus ansprechend, kann aber mit Wagen in derselben Preiskategorie (zB S-Klasse von Mercedes) nicht mithalten. Die Verarbeitung ist gut, aber nicht sehr gut. Kleinigkeiten wie die Plastikverkleidung der Armaturen, wo man Edelhölzer erwarten würde, oder die Blenden, welche etwas instabil wirken, können das Gesamtbild nicht trüben. Etwas unangenehmer sind die Warnmeldungen, wenn man auf den Rücksitzen einen Sitz berührt oder einen leeren Kindersitz transportiert. Schön wäre es, wenn man die Empfindlichkeit der Sensoren etwas herunterfährt oder die Warnmeldungen abschalten könnte. Ein Highlight ist hingegen das Schiebedach welches sich sehr elegant über die 17 Zoll große Mittelkonsole öffnen lässt. Das Display und die Menüführung der Mittelkonsole kann man als vorbildlich bezeichnen. Die Navigation mit Google Maps ist durch das große Display und die Anzeige am Armaturenbrett äußerst angenehm. Die Verwendung von Goolge Maps hat den Vorteil, dass man nicht ständig neues Kartenmaterial nachkaufen muss. Im Preis inkludiert ist der gesamte Internetverkehr in den ersten vier Jahren in Europa.

Ein besonders nettes Feature sind die eingeklappten Kindersitze im Kofferraum, die man mit wenigen Handgriffen aufbauen kann. Das einzige Problem ist, dass man nicht weiß, was man mit der Abdeckung machen soll, wenn man die Kindersitze aufgebaut hat. Ansonsten fanden es meine Kinder sehr amüsant im Kofferraum zu sitzen. Dies ist für Kinder bis maximal 8 Jahre ratsam. Danach kommt es aufgrund der Kofferraumklappe zu Platzproblemen.



Tesla App 

Software

Die Software des Tesla ist äußerst kundenfreundlich und durchdacht. Nach wenigen Minuten findet man sich spielend selbst zurecht. Die grafische Aufbereitung ist erstklassig und überzeugt durch die Liebe zum Detail. Die Bedienung ist genau so einfach und gelungen wie bei einem iPad. Im Hintergrund dürfte ein Linux Kernel laufen. Das Auslesen der Fahrzeugdaten über die ODB 2 Schnittstelle ist uns hingegen nicht gelungen. Die gesetzliche vorgeschriebene Schnittstelle ist zwar vorhanden, dürfte aber entweder keine Daten liefern oder nicht dem Standard entsprechend. Dies ist aber für den Fahrzeugbesitzer ohnehin belanglos, da man mit dem Tesla kaum in eine normale Werkstätte fahren wird.

Besonders gelungen ist die App, welche dem Benutzer einen Überblick über das Fahrzeug gibt. Über die App kann man beispielsweise das Fahrzeug öffnen oder die Hupe betätigt. Es gibt immer wieder Diskussionen ob die App mit einem 8 stelligen Passwort ausreichend gesichert ist. Die eigentliche Frage lautet ob das Handy ausreichend gegen Schadsoftware gesichert ist. Da man mit der App das Auto nicht starten kann, ist diese Frage von rein akademischer Natur.

 

 

Geräuschentwicklung
dBA Messung Tesla Model S (Schallpegel Messung)

Der Tesla gleitet absolut geräuschlos dahin. Besonders im Stadtverkehr spielt der Elektromotor seine Stärken aus. Im Innen raum hört man nur die Reifen und die andere Verkehrsteilnehmer. Die Schallpegelmessung in der Stadt (konkret am Wiener Gürtel im stop und go Verkehr bei maximal 60 km/h) ergab einen durchschnittlichen Wert von 56,99 dBA. Dieser Wert ist natürlich wenig aussagekräftig, wenn man die Messwerte nicht kennt. Wenn der Tesla steht, dann erzeugt das Fahrzeug keinerlei Geräusche. Die Messung zeigt drei Stops an Kreuzungen, wo ein Schallpegel zwischen 40 und 45 dBA gemessen wurde, der durch die Umgebung verursacht wurde. Dies entspricht dem durchschnittlichen Geräuschpegel in einer Bibliothek. Bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h steigt der Schallpegel auf durchschnittlich 60 dBA. Wobei auch hier die anderen Verkehrsteilnehmer den Schallpegel maßgeblich beeinflussen. Der Fahrtwind und die Reifen sind dafür verantwortlich, dass der Wert bei ca. 55 dBA liegt. Vorbeifahrende LKWs und Baustellen sorgen für Spitzen bis über 70 dBA. 60 dBA werden bei einer normalen Unterhaltung in einem ruhigen Raum erzeugt.

Ein anderes Bild zeigt sich auf der Autobahn. Hier haben wir bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h 68,95 dBA gemessen. Dieser Wert ist nahezu identisch mit den Ergebnissen des ADAC, der bei der selben Geschwindigkeit 69 dBA gemessen hat. Ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h dominiert vor allem der Fahrtwind. Andere Verkehrsteilnehmer oder das Motorengeräusch spielen keine signifikante Rolle mehr. Dies belegt eindrucksvoll der Vergleich mit einem 8 Jahre alten Hyundai Santa Fe Diesel, mit welchem wir dieselbe Strecke gefahren sind. Bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h erzielte der Santa Fe einen Wert von 69.42 dBA, also nur geringfügig schlechter als der Tesla. Bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h im 5. Gang erzielte der Santa Fe einen Wert von 63.76 dBA, während der Tesla nur 64.48 dBA erzielte. Es ist ein durchaus bemerkenswertes Ergebnis. Der Eindruck einiger Tester bestätigt sich damit, welche den Fahrtwind auf der Autobahn als relativ laut wahrgnommen haben.

 

 Drehmoment – das Killerargument für den Elektromotor

Drehmomentkurven 4er Coupe BMW 435xdDas von uns getestete Modell hat ein Drehmoment von 600 Nm. Das bedeutet konkret, dass der Tesla aus dem Stand heraus die voll Leistung seiner 420 PS auf die Strasse bringen kann. Neben der Wartungsfreiheit ist dies eines der großen Killerargumente für den Elektromotor. Bis zu einer Geschindigkeit von 130 km/h Stunde beschleunigt der Tesla ohne merkbaren Leistungsabfall. Wenn man dies mit einem BMW TwinPower Turbo 6-Zylinder Dieselmotoren mit 2993 cm3 Hubraum und 190 PS vergleicht, der wird man feststellen, dass Leistung (kW/PS) und Drehmoment (Nm) immer für eine bestimmten Umdrehensanzahl angegeben sind.

Beispiel:

Leistung in kW (PS) bei 1/min: 190 kW (258 PS) / 4000 U/min
Max. Drehmoment (Nm) bei 1/min: 560 Nm / 2000-3000 U/min

Auf dem Leistungsdiagramm des BMW Motors ist zu erkennen, dass der Motor bei 1.000 U/min eine Leistung von knapp 50 kW bei einem Drehmoment von 460 Nm entwickelt. Ab 1.500 U/min steigt die Leistung auf 100 kW. Das Drehmoment erreicht sein Maximum von 630 Nm. Ab 2.500 U/min fällt das Drehmoment wieder ab. Die maximale Leistung erreicht der Motor erst ab 4000 U/min. Zu diesem Zeitpunkt fällt das Drehmoment aber auf 155 Nm.

Wer ein Auto kauft sollte sich unbedingt das Leistungsdiagramm des Motors ansehen, das bei BMW vorbildlich veröffentlicht wird. Bei Elekromotoren, wie bei Tesla kann man sich diesen Aufwand sparen. Das Drehmoment bleibt von 0 U/min bis ca. 6000 U/min konstant bei 600 Nm und fällt erst dann langsam ab. Das selbe gilt auch für die Leistung. So stehen die vollen 420 PS von Anfang an zur Verfügung und werden auch auf die Straße gebracht. Konkret bedeutet das, dass man wohl fast jeden Sportwagen beim Start stehen lässt.

 

Strom tanken:

Supercharger von TeslaEin Tesla Kunde berichtete voller Stolz, dass er für die Strecke von 5.000 km weniger als 100 Euro an Stromkosten ausgegeben hat. Im Vergleich dazu muss man bei einem Dieselfahrzeug mit einem Verbrauch von 5 Litern auf 100 km bei einem Preis von 1,35 Euro pro Liter mit ca. 330 Euro rechnen. Kein schlechter Wert, der durchaus erreichbar ist.

Tesla bietet ein relativ dünnes Netz an Stromzapfsäulen an. In Österreich befindet sich eine Ladestation (Supercharger) in Wien vor der österreichischen Tesla Niederlassung in der Gutheil-Schoder-Gasse 17 im 23. Bezirk. Der nächste Supercharger steht in München oder in Sankt Anton. Das Tanken an den Superchargern ist für Tesla Kunden gratis. Da diese leider nicht an jeder Ecke stehen gibt es natürlich auch Alternativen. Eine Alternative heißt Smartics.

Stellen Sie sich vor, eine Tankstelle bietet Ihnen an, dass Sie für 9,90 Euro pro Monat so viel Benzin tanken können wie Sie möchten. Würden Sie da nicht sofort zuschlagen? Genau damit wirbt Smartics. Für 9,90 Euro pro Monat können Sie ihr Auto an den öffentlichen Ladestationen so oft aufladen wie Sie wollen. Für 99 Euro pro Monat bekommen Sie eine Ladestation (Smarte Wallbox) daheim installiert, wo Sie dann ihren Wagen aufladen können und das ebenfalls zum Flat Tarif. Leider ist nicht alles Gold was glänzt. Im Kleingedruckten gibt es eine fair use Limitierung. Bis 10.000 km pro Jahr sind erlaubt und man darf nur ein Fahrzeug pro Vertrag aufladen. Wenn man von 23,5 kW für 100 km ausgeht (das entspricht dem Durchschnittsverbrauch eines Teslas), dann erhält man für 118,80 Euro maximal 2.350 kW. In Summe also 5 Cent pro kW. Für 2350 kW bezahlt ein Haushalt derzeit mindestens 400 Euro, wenn man als privater Konsument den Strom von einem Anbieter bezieht.

An den Spotmärkten wird das Megawatt (1000 kW) um 50-70 Euro gehandelt. Das bedeutet, dass smatrics den Strom offensichtlich zum Selbstkostenpreis weitergibt. Wenn man die Investitionen, Transaktionskosten, Personalkosten,… miteinbezieht, dann dürfte Smartics den Strom unter den Selbstkosten verkaufen, wenn ein Kunde tatsächlich den 2.350 kW bezieht.

Zurück zu unserer Eingangsfrage: Wenn der Tesla Kunde ein Produkt von Smatrics oder gar einen Tesla Supercharger nutzen kann, dann ist ein Wert von unter 100 Euro für 5.000 km durchaus realistisch. Der durchschnittliche Verbrauch eines Teslas liegt bei 23,5 kW pro 100 km. Bei unseren Testfahrten waren es 25,6 kW. Bei einem Preis von 20 Cent pro kW für Haushaltsstrom belaufen sich die Kosten auf 4,7 Euro pro 100 km. Das entspricht ungefähr 3,5 Liter Diesel bei einem Preis von 1,35 Euro pro Liter Diesel. Autos in dieser Kategorie brauchen in der Regel mindestens das doppelt so viel. Kann man einen Supercharger oder eine öffentliche Ladestation nutzen, dann sinken die Kosten dramatisch.

 

Ladezeiten:

Wenn man mit einem Tesla fährt, dann stellt der geübte Kunde nur noch einen Frage: Wie viel Ampere/kW? Bei einer normalen Haushaltssteckdose kann der Tesla ca. 15 km pro Stunde laden. Das bedeutet, dass er in einer Stunde so viel Energie in seinem Akku speichert, dass man damit 15 km weit fahren kann. Man rechnet in etwas damit, dass man 3 kW an Leistung pro Stunde bezieht (theoretisch sind es 3,6 kW)

Bei einem Starkstromanschluss (zB fast jeder Herd ist an so etwas angeschlossen) bekommt am 11 kW pro Stunde. Innerhalb einer Stunde kann man also so viel aufladen, dass man mit dem Tesla 55 km weit kommt. Die öffentlichen Ladestation liefern in der Regel pro Stunde den Energiebedarf für eine Reichweite von 110 km.

Im Vergleich dazu liefern die Supercharger (=Tesla Ladestationen) 135 kW. Das erklärt auch, warum man den Tesla in 30 min fast „volltanken“ kann. Alle 5 Sekunden wird durchschnittlich so viel Energie in den Akkugepumpt, dass man damit 1 km fahren kann.

 

Einsatzgebiete:

Der große Domäne von Fahrzeuge mit E-Motor sind Kurzstrecken. Während Verbrennungsmotoren erst eine gewisse Vorlaufzeit brauchen, um warum zu werden – ihre Betriebstemperatur erreichen sie erst ab 5-7 km Laufzeit – spielt dies bei einem E-Motor keine Rolle. Besonders interessant ist hier eine Borschüre von VW die zeigt, dass ein Verbrennungsmotor auf den ersten Kilometern einen vielfachen Verbrauch des Normalverbrauch hat. VW gibt an, dass der Verbrauch bei einem Golf auf den ersten 4 Kilometern auf bis zu 30 Liter /100km ansteigen kann. Bei größeren Motoren kann man von 50 Litern/100 km ausgehen. Eine Tatsache, die vor allem für Taxifahrer oder Ärzte interessant ist. Hier werden sehr viele Kurzstrecken gefahren, welche von längeren Standzeiten unterbrochen sind.

Eine Studie von Taxispot in Hamburg zeigt, dass ein Taxifahrer im Schnitt knapp 13 Touren pro Tag zurücklegt, wobei die Kurzstrecken (2-8 km) zunehmen und die Langstrecken (ab 9 km) abnehmen. Auch die 150 gefahrenen Kilometer in einer 10 Stunden Schicht sprechen für ein Elektroauto. Alle großen Hersteller drängen in den Taxi Markt und dies nicht ohne Grund. Autos welche als Taxis verwendet werden gelten als besonders beansprucht und deshalb auch als sehr robust. Eine Marke die als Taxi verwendet wird, wird von den Kunden als zuverlässig angesehen. Dies erklärt auch warum man beim Kauf eines Taxis besonders hohe Rabatte bekommt. In Wien wurden im Mai 2014 die ersten Tesla Taxis in Betrieb genommen. Problematisch wird es dann, wenn die Taxis 24 Stunden im Einsatz sind. Ohne einen Supercharger von Tesla hat man dann ein Problem, da sich Standzeiten von über 30 min nicht mehr rechnen.

 

Preise und Ausstattung:

Tesla bietet 3 Varianten des Model S an:

Model S 60

60 kWh Batterie

  • 390 km NEFZ-Reichweite
  • 225 kW (306 PS)
  •  6,2 Sekunden 0 – 100 km/h
  • 190 km/h Höchstgeschwindigkeit
  • Batteriegarantie 8 Jahre, 200.000 km
  • Supercharging optional

Preis: 65.300 Euro


Model S 85

85 kWh Batterie

  • 502 km NEFZ-Reichweite
  • 270 kW (367 PS)
  •  5,6 Sekunden 0 – 100 km/h
  • 200 km/h Höchstgeschwindigkeit
  • Batteriegarantie 8 Jahre, unbegrenzte km
  • Supercharging inklusive

Preis: 74.900 Euro


Model S P85

85 kWh Performance

  • 502 km NEFZ-Reichweite
  • 310 kW (421 PS)
  •  4,4 Sekunden 0 – 100 km/h
  • 210 km/h Höchstgeschwindigkeit
  • High Performance Drive Inverter
  • Spoiler aus Karbon
  • Rote Tesla Bremssättel
  • Dachhimmel aus Alcantara
  • Batteriegarantie 8 Jahre, unbegrenzte km
  • Supercharging inklusive

Preis: 87.600 Euro

Der Upgrade auf das Performance Plus Paket (nur bie Model S P85 möglich) schlägt mit 6.100 Euro zu Buche. Das Paket beinhaltet Michelin Pilot Sport PS2 Reifen, welche die Reichweite durch einen geringeren Rollwiderstand um 10-19 km erhöhen, sowie allerlei Optimierungen, welche die Fahrdynamik verbessern.

Ansonsten kann man noch einen Karbon Spoiler oder rote Tesla Bremssättel bestellen. Wem das Aufladen in den eigenen vier Wänden zu langsam geht, der kann sich einen Doppellader einbauen lassen. Das bedeutet, dass man seinen Tesla mit 2 Stromkabel laden und die Ladezeit halbieren kann. Neu im Programm sind auch eine Alu/Titan Bodenplatte, die dem Unterboden einen noch besseren Schutz gewähren soll.

In dem Techpaket sind folgende Features enthalten:

  • Europa mit kostenlosen Updates für 7 Jahre
  • Automatischer schlüsselloser Zugang
  • Beleuchtete Türgriffe
  • Automatisch abblendende Spiegel
  • Elektrisch anklappbare und beheizte Außenspiegel
  • GPS-gesteuerte Homelink-Funktion – Sitze, Spiegel und Fahrerprofil mit Memory-Funktion

Das Techpaket ist die Voraussetzung für Parksensoren, Luftfederung und Nebelscheinwerfer. Neben den üblichen Spielereien wie Lederausstattung, Soundsystem, Alcantara Dachhimmel, Premium Innenbeleuchtung sind vor allem die rückwärts gerichteten Kindersitze erwähnenswert, welche im Kofferraumboden versenkbar sind und so keinen Stauraum wegnehmen. Der Aufbau erfolgt unkompliziert und schnell.

Tesla Werkstatt 1230 WienAuf den ersten Blick sieht der „Vorausbezahlte Jährliche Service“ interessant aus. Der jährliche Service umfasst eine Inspektion alle 20.000 km, Austausch von Verschleißteilen wie Bremsklötze und Scheibenwischer, 24 Stunden Pannenhilfe und Ferndiagnostik. Die Kosten für 4 Jahre betragen 2.200 Euro. Ein Konzept das durchaus interessant ist und in die Flat Strategie von Tesla passt.

Im Vergleich zu Volvo (48 Monate oder 120.000 km) sind die Kosten in Relation zum Verkaufspreis erträglich. Volvo verrechnet für die Modelle XC60, XC70, XC90, V60 Plug-in Hybrid für das 4 Jahres Paket 1.750 Euro. Allerdings hat Tesla de facto keine Verschleißteile, außer den Bremsklötzen, den Blättern an den Scheibenwischern und den Reifen, welche nicht inkludiert sind.

 

Wünsche an Tesla:

Die Kunden von Tesla sind eine besondere Sorte von Menschen. Innovativ, experimentierfreudig und neuen Dingen aufgeschlossen. Der Spieltrieb dieser Kunden ist enorm hoch. Insofern wäre es wünschenswert, wenn man mit dem Tesla mehr spielen könnte. Ein App Store für kleine Anwendungen mit denen man seinen Tesla aufmotzen kann (siehe iPhone oder Android) wäre wünschenswert und würde den Spaß Faktor deutlich erhöhen. Bei aller Innovation ist es doch erstaunlich, dass man auf wartungsintensive Bremsen zurückgreift und nicht auf elektromagnetische Bremsen (Wirbelstrombremsen), die heute bei Zügen oder LKWs eingesetzt werden. Ein wartungsfreies Auto hätte ein hohes Maß an Sexappeal.

 

Blick in die Zukunft:

Toyota hat 2013 ankündigt keine reinen Elektroautos auf Akku Basis entwickeln zu wollen. Statt dessen setzt Toyota auf Wasserstoff. 2015 werden erstmals Wasserstoff Toyotas in einer nennenswerten Größenordnung auf den Markt kommen. Bemerkenswert ist, dass Toyota (wie auch Mercedes) Anteile an Tesla halten. Die Strategie von Toyota darf man guten Gewissens als intelligent bezeichnen. Man sichert sich das Know-How bei Tesla – dem führenden Hersteller von Elektroautos. Auf der anderen Seite versucht man den Akku durch einen Wasserstoff tank zu ersetzen, welchen man durch Elektrolyse selbst aufladen kann. Dies bedeutet, dass Tesla spätestens im Jahr 2015 mit einem Wagen auf den Markt kommen muss, der eine ähnliche Reichweite wie der Wasserstoff Toyota hat – also 700 km aufwärts.

 

Eindrücke unserer Tester:

DSC05015 

Dr. Monika Peter – Kinderärztin: fun car der Luxusklasse

Der Tesla Model S ist ein Auto mit einem hohem Fun Factor, sehr schönem Design und einer sehr guten Beschleunigung. Das Aufladen an den Superchargern von Tesla geht sehr schnell und unproblematisch. Das Model S ist perfekt geeignet als Zweitwagen. Da die Aufladezeiten an anderen Aufladestationen teilweise sehr lange dauern, ist der Tesla nur bedingt alltagstauglich. Längere Strecken (mehr als 150 km Radius) müssen sehr gut vorgeplant werden.

 
 lorenz  

Mag. Lorenz Aichner – Dirigent und Klangmagier: Ein angemessener Dienstwagen

Der erste Eindruck beim Einsteigen ist, dass das Tesla Model S ein sehr geräumiges Fahrzeug ist, das sehr viel Platz bietet. Die Armaturen sind klar und übersichtlich angeordnet. Die Sicht ist sehr gut und wird durch die A-Säule nicht beeinträchtigt. Das Handling und die Beschleunigung sind sehr gut. Das fehlende Motorengeräusch ist ungewohnt, wird aber durch die enorme Beschleunigung mehr als kompensiert. Die Lenkbewegungen werden sehr direkt und schnell umgesetzt. Der Eindruck bei den anderen Verkehrsteilnehmern ist spektakulär. Man zieht bewundernde Blicke auf sich, wenn man die Straßen entlang gleitet. Man steht im Mittelpunkt des Interesses. Während der Fahrt sind nur die Reifen und der Fahrtwind zu hören. Bei einer leicht unebenen Fahrbahn kommt es zu einer tieffrequenten Schwingung, welche aber nicht weiter störend ist. Der äußerliche Auftritt ist noch gelungener, als das Interieur, wobei das Schiebedach aus Glas ein Highlight ist.

 DSC05018  

Georg und Anna – meine Kinder: Wir wollen mit dem Auto fahren das vorne ein Badewanne hat.

Während meine Kinder auf der Rückbank bester Laune waren, stand wir an einer roten Ampel am Wiener Gürtel. Vor mir eine leere Fahrbahn – also eine günstige Gelegenheit die Beschleunigung des Tesla zu testen. Die Ampel springt von rot auf grün, ein kurzer Tipp auf Gaspedal und der Tesla beschleunigt von 0 auf 50 km/h in ca. 2,4 Sekunden. Im Rückspiegel sehe ich, wie die anderen Verkehrkehrsteilnehmer gerade zu fahren beginnen, während wir schon wieder an der nächsten Ampel stehen und meine beiden Kinder – überrascht von der Beschleunigung – kreischend ihr Freude zum Ausdruck bringen. Zwei Dinge sind meinen Kids in Erinnerung geblieben. Einerseits wurde ich an jeder Ampel aufgefordert mehr Gas zu geben, andererseits wollten sie unbedingt vorne im Kofferraum eine Runde auf dem Gürtel drehen. Anderseits haben sie die Kindersitze im Kofferraum fasziniert. Die Rückbank war aber doch der bevorzugte Platz um sich dem Rausch der Beschleunigung hinzugeben.

 

 

 

 

 


{vimeo}96476243{/vimeo} 

Fazit:
Der Model P85+ von Tesla ist ein Wagen der begeistert. Die Fahrleistungen sind mehr als ansprechend. In der Stadt ist es ein Genuß mit dem Tesla durch die Häuserschluchten zu gleiten. Die Langstreckentauglichkeit ist eingeschränkt. Allerdings immer noch um Welten besser wie bei den Konkurrenten. Nicht umsonst ist Mercedes bei Tesla eingestiegen. Spannend ist die Frage wie Tesla auf das Wasserstoff Serienfahrzeug von Toyota reagieren wird. Insofern wird 2015 ein spannendes Jahr. Wir gehen davon aus, dass Tesla die Reichweite auf 600-700 km erhöhen wird.

 

Technische Daten



KFZ Steuern

KFZ Steuern Österreich

In Österreich sind Elektroautos von der KFZ Steuer befreit. Die NOVA entfällt ebenfalls. Dies gilt nicht für Hybridfahrzeuge und Range-Extender!

KFZ Steuern Deutschland

In Deutschland sind Elekroautos bis 10 Jahre nach ihrer Anschaffung von der Steuern befreit (Stand 01/2022). Diese Regelung gilt bis 2030. Bei Wasserstoffautos wenden sie sich bitte an ihren Steuerberater.

Die reguläre Steuer wird wie folgt gestaffelt:
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht bis zu 2.000 kg zahlen Sie
5,625 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht zwischen 2.001 kg und 3.000 kg zahlen sie
6,01 Euro pro 200 kg.
- Bei einem zulässigem Gesamtgewicht ab 3000 kg zahlen Sie
6,39 Euro pro 200 kg.

Ohne Steuererlass werden 75,13 Euro pro Jahr fällig.


Technik

Motor Vierpoliger Dreiphasenwechselstrom-Induktionsmotor mit Kupferläufer. Einganggetriebe mit starrem Gang und Übersetzungsverhältnis 9.73 : 1
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h
Hubraum0 cm3
Beschleunigung 0-100km/h4.4 Sekunden
Leistung Verbrennungsmotor310 kW
Drehmoment600 Nm
CO20 g/km
Gewicht2.100 kg
Länge4.976 mm
Breite1.963 mm
Verbrauch18.1 kWh/100km
Akku85 kW
Reichweite ohne Rekuperation470 km
TreibstoffStrom
Euronorm6
KommentarIm Schnitt war der Verbrauch bei 25.6 kW je 100 km. Der Preis ist beinhaltet die maximale Ausstattungsvariante des P85+.PreisA




Energieeffizienz

Effizienzklasse: A+
Energieeffizienz Klasse A+

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 2100kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


FahrzeugeAutoTeslaModel STesla Model S P85+ Test