Wenn die Kunden der neuen Fahrzeuge nicht auf dem Trockenen sitzen bleiben wollen, dann ist es langsam an der Zeit Wasserstofftankstellen zu bauen. Selbstverständlich gibt es hierzu schon einige Kooperationen. In Deutschland will man immerhin einige Tankstellen bauen. Es ist aber jedem – der sich mit dieser Materie beschäftigt – klar, dass in gut einem Jahr die Wasserstofftankstellen in Europa so häufig anzutreffen sind, wie Oasen in der Wüste. Dass Toyota dieses Problem nicht lösen kann hat sogar der Chefentwickler Saga neulich gegenüber dem Spiegel eingeräumt. Umso überraschender ist es, dass Toyota die Ladestationen für Elektro- und Hybridfahrzeuge ausbaut und die Führungskräfte von Toyota über erneuerbare Energien sprechen. Von Wasserstofftankstellen erfährt der interessierte Kunde nichts, obwohl Toyota 2015 im großen Stil eben jene Autos vermarkten möchte.

Eine Serienproduktion in nennenswerten Umfang ist nur dann sinnvoll, wenn Toyota einen neuen revolutionären Weg gefunden hat. Die Anzeichen verdichten sich, dass Toyota kurzfristig keine Pläne hegt, das neue wasserstoffgetriebene Serienfahrzeug an herkömmlichen Wasserstofftankstellen zu betanken. Vielmehr gibt es offenbar die Entwicklung, dass die neuen PKWs den Wasserstoff selbst produzieren. Das ist tatsächlich eine Sensation, da Toyota damit den technologischen Wandel der Autoindustrie und das Ende des Erdölzeitalters einläutet. Für die restliche Autoindustrie ist diese Entwicklung genauso fatal, wie die Entwicklung des PCs für die Schreibmaschinenhersteller oder Flachbildschirm für die Hersteller von Fernsehröhren, wenn nicht schnellsten entsprechende Schritte unternommen werden. Untätigkeit kann man den Herstellern bisher nicht vorwerfen. Honda oder Mercedes arbeiten schon Jahre an wasserstoffgetriebenen Fahrzeugen und das mit durchaus herzeigbaren Ergebnissen. Die Kardinalprobleme – die Erzeugung, Transport zum Endkunden und Speicherung des Wasserstoffes – waren bisher unzureichend gelöst. Aufgrund der Aussagen von Toyota und der Entwicklungsmannschaft von 500 Mitarbeitern gehen selbst die Konkurrenten davon aus, dass sich hierbei um keine Marketing Aktion handelt. Aufgrund der derzeit bekannten Aussagen gibt Toyota rein batteriegetriebene Fahrzeuge de facto auf.

Fragen und Antworten zum Thema Wasserstoffauto:

Wie funktioniert das Aufladen des neuen Wasserstoffautos?
Mit dem Auto einfach zu einer Steckdose fahren und anschließen. Durch Strom wird aus Wasser Wasserstoff gewonnen.

Wie hoch sind die Kosten für die Erzeugung des Wasserstoffs?
Um 0,8 bis 1 kg Wasserstoff zu erzeugen – das ist die Menge die man benötigt um 100 km weit zu fahren – ist eine Strommenge von 30-50 kW notwendig. Die Kosten hierfür liegen bei 5-8 Euro. Bei einem Spritpreis von 1,35 Euro pro Liter entspricht das den Kosten für einen PKW der zwischen 3,7 und 5,9 Liter Benzin pro 100 km benötigt.

Wie viel Energie besitzt 1 Liter Wasserstoff?
1 kg Wasserstoff besitzt den Energiegehalt von 3,78 Liter Benzin.

Wohin entwickeln sich die Energiekosten für die Produktion von 1 kg Wasserstoff?
Mit dem Auto einfach zu einer Steckdose fahren und anschließen. Durch Strom wird aus Wasser Wasserstoff gewonnen.

Wie funktioniert das Aufladen des neuen Wasserstoffautos?
Die kommunizierte Bandbreite liegt zwischen 35.000 und 70.000 Euro. Ein Einstiegspreis von ca. 40.000 gilt als wahrscheinlich, was einer Sensation gleichkäme.

Wie weit kann man mit dem Wasserstoff Toyota fahren?
Experten gehen davon aus, dass das Auto eine Reichweite von 700km und mehr haben wird.

Was bedeutet ein Auto das Wasserstoff selbst produziert?
– Die Infrastruktur für die teure und ineffiziente Verteilung von Wasserstoff entfällt.
– Eine Stromsteckdose reicht aus um das Auto anzuschließen und den Wasserstofftank zu füllen.
– Bei einem Wirkungsgrad von 60% werden die Reichweiten der neuen Generation von Autos signifikant steigen. Ein Wasserstofftank mit einem Fassungsvermögen von 10kg Wasserstoff, speichert ausreichend Energie für Reichweiten von 1000 km und mehr.
– Die “Innereien” eines PKW (Verbrennungsmotor, Getriebe,…) werden sich dramatisch ändern.


Fazit:

Toyota arbeitet an dem großen Wurf, welcher das Potential hat die Automobil Industrie, die Mineralölwirtschaft und die Politik grundlegend zu verändern. Eine Anfrage an die zuständige Toyota Pressestelle wurde bis jetzt nicht beantwortet. 

 

FahrzeugeAutoToyotaFCEVToyota FCEV – Entwickelt sich Toyota zum Google der Autoindustrie?