Ein kurzer Blick zurück: als Allrad gab es den Kleinen Fiat bereits seit 1983, das 4×4 System wurde übrigens von Steyr Puch in Graz entwickelt, jene Firma, die auch für den Puch G (heute Mercedes G) verantwortlich zeichnete. Noch heute sind diese Ur-Pandas vor allem in Tirol und Südtirol noch im täglichen Einsatz.
Im Gegensatz zum Ur-Panda 4×4 macht der aktuelle Panda Cross eindeutig auf rauen Naturburschen. Ordentliche Plastikbeplankung, ein massiver Unterfahrschutz und eine gute Bodenfreiheit machen ihn fit fürs Gelände, sehen aber auch in der City gut aus. Mit seinen 3,7 Metern Länge zählt der Panda zu den Kleinsten der Kleinen, doch wer glaubt, dass man deswegen unter chronischem Platzmangel leiden muss, der täuscht sich. Zumindest vorne ist auch für größere Insassen genug Platz, und dank zahlreicher Ablagen lassen sich sämtliche Utensilien problemlos verstauen. Die hintere Reihe bleibt allerdings den Kleinen vorbehalten. Ab 165 Zentimetern Körpergröße sitzt man doch sehr beengt.
Die Heckklappe gibt im Standard-Trimm einen Stauraum von 225 Litern Kofferraum frei, für eine Shoppingtour sollte das jedenfalls reichen, und gegebenenfalls lässt sich die Rückbank im Verhältnis 2:3 umlegen. Der Innenraum des Fiat Panda Cross wirkt dank Hartplastik und Stoffsitzen zwar etwas rustikal, man fühlt sich aber dennoch schnell wohl. Das Multimedia-System verzichtet auf ein fix verbautes Navigationssystem, stattdessen gibt es eine Halterung fürs Telefon und einen USB-Anschluss. Der neue Jahrgang wurde nun mit einem (optionalen) Audiosystem mit 7-Zoll-Display ausgestattet, das an der Stelle platziert wurde, an der Stelle, an der zuvor zwei Lüftungsdüsen für Frischluft sorgten. Robust, einfach aber nicht karg stand wohl im Lastenheft der Italiener, die zwar mit den neuesten technischen Errungenschaften sparten, aber dennoch einen liebevoll gestalteten Innenraum schufen. Klimaautomatik, elektrische Fensterheber vorne und das Traktionsregelsystem Gravity Control sind Serie; optional gibt es einen City-Notbremsassistenten, eine beheizbare Frontscheibe nebst Sitzheizung und das oben schon erwähnte Konnektivitätspaket. Gegen geringes Aufgeld versorgt der Panda seine Insassen wenigstens mit digitalem Radioempfang,
Außen gibt es neue Stoßfänger an Front und Heck. Andere Einlagen in den Schürzen betonen mehr die Höhe als bisher die Breite des Kleinwagens, tragen also dem aktuellen SUV- und Crossovertrend Rechnung.
Und damit steigen wir schon zu einer ausgedehnten Probefahrt in Panda Cross ein. Schnell wird deutlich, dass man es hier mit einem altgedienten Recken zu tun hat. Nach der Inbetriebnahme fällt der recht kernige Motorlauf auf, dessen Geräuschkulisse nahezu ungefiltert im Wageninneren präsent ist. Wobei sich der anfängliche Klanggenuss bei starker Beschleunigung und ab Tempo 100 deutlich schmälert. Verantwortlich dafür ist der 0,9 Liter kleine 2-Zylinder-Turbobenziner, der im Bug des Fiat Panda Cross recht quirlig, aber zuweilen recht ungehobelt zu Werke geht. Zwischendurch klingt er fast wie ein Vespa-Roller mit Polini- Tuning, wobei die Leistungsentfaltung der lediglich 85 PS gleichermaßen an einen (nicht getunten) Motorroller erinnert. Von null auf 100 Kilometer pro Stunde vergehen knapp 13 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit soll 164 Stundenkilometer betragen, wobei es eine sehr lange Gerade benötigt, um in jene Sphären vorzudringen. Aber gebaut ist der Fiat Panda Cross nun einmal nicht für die Autobahn, sondern für verwinkelte Bergstraßen und widrige Wetterbedingungen. Doch auch hier sollte man es langsam angehen lassen, ist der Panda nun nicht das, was man einen Kurvenräuber nennt. Das Fahrwerk des kleinen Grenzgängers ist – wie seine Optik – kernig bis hart, die Lenkung leichtgängig. Der City-Mode, der sie noch leichtgängiger macht, ist schlicht und einfach unnötig.
Der hohe Aufbau wankt und neigt sich, der Panda will eher mit weniger italienischem Temperament bewegt werden. Die langsame Gangart steht dem Allradler damit am besten, wobei es sich mit ihm bei gemäßigtem Tempo auch über längere Strecken hinweg recht kommod reisen lässt.
Dafür macht es echt Spaß , den kleinen Italiener über allerhand schlechtes Straßenmaterial zu jagen. Wirklich wohl fühlt sich der Panda aber abseits befestigter Straßen. Sprichwörtlich über Stock und Stein, Schneematsch oder Eis geht es mit einem permanenten Allradantrieb, der die Antriebskräfte über ein elektronisches Sperrdifferential zwischen den einzelnen Rädern verteilen kann. Böschungswinkel um 24 Grad vorne wie hinten sorgen dafür, dass selbst abrupte Höhenunterschiede kein Problem darstellen – und wenn es nur der leidige Betonbegrenzer am Supermarktparkplatz ist. Beachtlich ist zugleich, dass der Fiat Panda Cross Wasserdurchfahrten bis 40 Zentimeter Wattiefe bewältigt. Mit einer Breite von nur 1,66 Metern passt er gar in den schmalsten Hohlweg. Die kompakten Abmessungen helfen aber nicht nur im Gelände, sondern auch im urbanen Alltagsverkehr. Parklücken verlieren ihren Schrecken, die hohe Sitzposition sorgt für Übersicht und ein Wendekreis von leidglich 9,7 Metern macht das Rangieren in Altstadtgassen zum Kinderspiel. So viel Übersicht tut not, da die serienmäßigen Parksensoren hinten erst vor einer Kollision mit der Garagenwand warnen, wenn es eigentlich schon zu spät ist.
Fazi:
Man muss wissen, worauf man sich mit diesem Auto einläßt. Oder anders ausgedrückt: Der Käufer eines Fiat Panda Cross sollte eine klare Vorstellung darüber haben, was dieses Fahrzeug ist und was es kann. Jäger, Förster, Besitzer abgelegener Berghütten dürfen sich da sofort angesprochen fühlen. Hipster mit dem Hang zum Windsurfen oder E-Bike-Fahren eher weniger. Trotz der putzigen Außenfassade darf man sich nicht täuschen lassen – der Fiat Panda Cross ist ein Arbeitstier mit an der Front montierten Ösen für eine Seilwinde, ein robustes Alltagsauto ohne Proll- und Neidfaktor.
Effizienzklasse: D Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse D. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 9,99% und 1% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1165kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |