Bei Piaggio ging man diesem konstruktiven Mangel elegant aus dem Weg. Wie schon in den Fünfzigern Moto Guzzi mit der Galetto versucht man nun auch bei der neuen Beverly 500, die Vorzüge des Motorrades mit denen eines Rollers zu vereinen. Das Ergebnis ist ein motorradähnliches Gefährt mit einem 16 Zölligen Vorderrad, wie es vor gar nicht so langer Zeit auch im Motorradbau modern war. Dazu kommen rollerähnliche Attribute wie knappe Trittbretter, eine Triebsatzschwinge sowie ein mit beiden Handhebeln betätigtes Integral- Bremssystem. Das Ergebnis ist ein sehr handliches Fahrzeug, das mit 189 Kilogramm zudem nicht allzu schwer geraten ist. Sowohl im urbanen Gebiet als auch auf der Landstraße vermittelt der große Beverly so fast den Fahrspaß eines Motorrades. Die Federung ist dabei relativ straff ausgelegt, bietet aber immer noch genug Komfort. Der mittels Kat gereinigte Viertakt-Single erfreut nicht nur durch einen sonoren Sound, sondern geht auch wesentlich agiler zur Sache als in der schwereren X9, in der er ebenfalls verbaut wird. Allerdings müssen gegenüber einem „normalen“ Roller einige Abstriche in Sachen Ausstattung gemacht werden. So kann das Helmfach höchstens einen kleinen Jet-Helm aufnehmen, auch fehlt dem Armaturenbrett eine Uhr. Dafür ist der Preis mit 5.590 Euro in dieser Klasse eher im unteren Bereich angesiedelt.        

FahrzeugeMotorradPiaggioFahrbericht Piaggio Beverly 500 – auf großem Fuß