Es soll ja Motorradfahrer geben, für die einzig und allein die Performance zählt. Die meisten von uns aber, werden sich wenn sie ehrlich sind, eingestehen müssen, dass es noch andere Faktoren gibt, die bei der Kaufentscheidung für eine motorisiertes Zweirad eine tragende Rolle spielen. Und die werden weder durch technische Daten, noch durch Vergleichstests wiedergespiegelt. Ich spreche von dem Gefühl, dass man bei manchen Bikes hat, wenn man sie zum ersten Mal sieht, vielleicht sogar nur auf einem Foto. Man kann sagen was man möchte, aber der erste Eindruck ist wichtig, und dies gilt so gut wie überall.

Wer die neue Z 1000 zum ersten Mal zu Gesicht bekommt, dem schießt vermutlich derselbe Gedanke durch den Kopf, wie uns als wir sie von Kawasaki Austria abholten: Na serwas. Es ist ja nicht so, dass besagtes Modell seit ihrer Wiederauferstehung anno 2002 jemals für ihr unauffälliges Auftreten bekannt gewesen sei, aber das Design der letzten Evolutionsstufe lässt definitiv keine Fragen offen. Dieses Motorrad ist ein Jäger, es will fressen und denkt nicht daran gefressen zu werden. Die Linienführung erinnert mehr als nur ein bisschen an ein zum Sprung ansetzendes Raubtier, und die minimalistische Lampenmaske zeigt den vermutlich grimmigsten Blick, den es je an einem Serienbike gab. Etwas Respekt hat man da schon, bevor man noch einen Meter gefahren ist.

Aber die anfängliche Frage, ob sich die Z1000 denn auch wirklich so aggressiv fährt wie sie aussieht, kann mit einem klaren Nein beantwortet werden. Das darf man jetzt nicht falsch verstehen, denn sie ist weder untermotorisiert noch auf sonst irgendeine Weise zahnlos, es ist vielmehr überraschend, wie schnell man sich komplett wohl und zuhause fühlt. Die Sitzposition ist zwar durchaus aktiv genug um Druck zu machen, aber trotzdem aufrecht und bequem genug um auch längere Etappen und zähen innerstädtischen Verkehr entspannt zu überstehen. Auch überfordert einen die Z nicht mit unzähligen technischen Spielereien wie viele der neuen Sportmotorräder, im Gegenteil, sie ist auf das Wesentliche reduziert.

 

Fotos: Franz Farkas

Einen Info-Menü-Knopf oder ein Dashboard sucht man vergebens, eine kleine digitale Tankuhr ist schon das höchste der Gefühle. Der ebenfalls digitale, Drehzahlmesser, ist im Gegensatz zu früheren Experimenten in diesem Bereich sehr gut ablesbar. Aber auch diesen beachtet man, Dank genügend Schwungmasse und daraus resultierendem bulligen Drehmoment, nicht sehr oft. Das Getriebe ist knackig, kurz übersetzt und funktioniert extrem exakt, so das es eine wahre Freude ist, auf der Landstraße einen Gang nach dem anderen durch zu feuern und auf der breiten Drehmomentwelle zu surfen. In der Stadt kann man gemütlich bei 50km/h im vierten Gang cruisen. Auch wenn die Kawa (noch) keine Traktionskontrolle an Bord hat, fühlt man sich dank der sehr linearen Leistungsentfaltung auch bei suboptimalen Fahrbahnbedingungen stets wohl obwohl sie mit etwas mehr als 140 Pferdestärken nicht gerade untermotorisiert ist.

Wenn man streng am Kabel zieht, sieht die Sache natürlich schon etwas anders aus, hier macht sie ihrem Äußeren alle Ehre. Trotzdem hat man auch bei unvernünftiger Fahrweise keineswegs das Gefühl Passagier auf einer Kanonenkugel zu sein, dafür fährt sich die Z einfach viel zu harmonisch, störende Lastwechselreaktionen, Aufstellen beim Bremsen in Schräglage, alles kein Thema. Die mächtige Gabel sieht nicht nur gut aus sondern funktioniert auch so und ist überdies voll einstellbar, das Federbein nur in Vorspannung und Zugstufe. Die Verzögerung könnte für unseren Geschmack etwas bissiger zur Sache gehen, die Bremsleistung geht dafür mehr als nur in Ordnung und auch die Dosierung ist vorbildlich. Bei Regen oder Schreckbremsungen hilft das Antiblockiersystem (600€ Aufpreis) das Vorderrad in der Spur zu halten.


Fazit:

Nach zwei Wochen sind wir uns sicher, dass die Z1000 sich im immer härter werdenden Feld der Sportnakeds behaupten wird können. Für 14.199 Euro bekommt man ein extrem stimmiges Paket mit massiven, optischen Wow-Effekt.

 

Technische Daten

KFZ Steuern


Die Steuern werden für ein Motorrad mit einer Leistung von 104.5kW und einem Hubraum von 1043cm3 berechnet.



Motorrad Steuer Österreich

Motorrad Steuer bei jährlicher Zahlungsweise: 312,90 Euro

Motorrad Steuer bei halbjährlicher Zahlungsweise: 328,55 Euro

Motorrad Steuer bei vierteljährlicher Zahlungsweise: 337,93 Euro

Motorrad Steuer bei monatlicher Zahlungsweise: 344,19 Euro



Motorrad Steuer Deutschland

Motorrad Steuer: 77,28 Euro



Technik

Motor Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Reihenvierzylinder
Höchstgeschwindigkeit 240 km/h
Hubraum1.043 cm3
Beschleunigung 0-100km/h3.3 Sekunden
Leistung Verbrennungsmotor104.5 kW
Drehmoment111 Nm
CO2141 g/km
Gewicht221 kg
Länge2.100 mm
Breite860 mm
Verbrauch6 Liter/100km
Tankinhalt17 Liter
Reichweite ohne Rekuperation283 km
TreibstoffSuper
Euronorm3
KommentarSitzhöhe:815mm. ABS: 600€ Aufpreis. Schwarz-Grün Special Edition: 200€ Aufpreis




Energieeffizienz

Effizienzklasse: G
Energieeffizienz Klasse G

Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse G. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich mehr als 17% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 221kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.


FahrzeugeMotorradKawasakiKAWASAKI Z1000 – Böse Miene, Gutes Spiel