Trotzdem hat Kawasaki mit der ZR-7S noch eine Modell mit dem dreiviertel Liter Hubraum im Programm, das trotz konventionellem Aufbau seine Qualitäten hat.

Wenn es den Ausdruck „klassisches japanisches Motorrad“ bisher noch nicht gegeben hat, für diese Kawasaki müßte er nun geprägt werden. Genau diese Art von Motorrad prägte in den 70ern und 80ern die Zweiradwelt. Ein luftgekühlter Vierzylinder in einem Doppelschleifenrahmen aus Stahl und eine typische Linie mit dem markanten Heckpürzel, so und nicht anders haben die Kawasakis in den Hochzeiten des ersten Motorradbooms das Straßenbild geprägt. Doch soll die ZR-7 kein Retro-Bike sein, sondern nur eine kostengünstige Umsetzung des Gedankens, wieviel Motorrad denn eigentlich zum Fahrspaß notwendig sind. Das Ergebnis ist ein durchaus modern anmutendes Zweirad, dem man seine Vergangenheit kaum ansieht. So stammt der Vierzylinder-Motor aus den 70ern und durfte dort die heute schon legendäre Z 650 antreiben. Daß der für damals typische Zweiventiler mit seinen doppelten obenliegenden Nockenwellen auch heute noch nicht zum alten Eisen gehört, verdankt er einer peniblen Überarbeitung. So leistet er heute immerhin 76 PS, das sind gut 10 Pferdchen mehr als damals und das bei wesentlich strengeren Abgas und Lärmbestimmungen. Geblieben ist die Drehfreude aber auch der mangelnde Durchzug im unteren Drehzahlbereich, den moderne Triebwerke besser beherrschen. Wer vorwärts kommen will, der muß den Motor drehen, deshalb wurde wohl auch der Drehzahlmesser zentral im übersichtlichen Cockpit angebracht. Das Fahrwerk gibt trotz klassischer Auslegung recht stabil, für allzu sportliche Gangart könnte es jedoch etwas härter ausgelegt sein. Das Handling ist wohl auch wegen des relativ hohen Gewichtes natürlich nicht auf dem Niveau eines modernen Supersportlers, enge Kurven und schnelle Schräglagenwechsel erfordern eine kräftige Hand. Dafür vermittelt die ZR-7 ein sattes und sicheres Fahrgefühl. Die Dreiviertelverkleidung der „S“ bietet vor allem auf der Autobahn einen ausgezeichneten Windschutz, der Breitbandscheinwerfer mehr Sicht bei Nachtfahrten. Auch der 22 Liter Tank und die kommode Sitzposition für Fahrer und Beifahrer machen die ZR 7-S zu einem guten Tourer, der aber auch für Kurzausflüge über kleine Landstraßen taugt. Lobenswert sind Kleinigkeiten wie etwa Gepäckhaken unter dem Beifahrersitz oder das Fach unter dem Heckpürzel für diverse Kleinigkeiten und den Regenschutz. Auch das Finish mit dem serienmäßigen Edelstahlauspuff läßt keine Wünsche offen überhaupt wenn man bedenkt, das die Kawa zu den preisgünstigen Angeboten am Markt zählt.

Technische Daten Kawasaki ZR-7S

Motor: Vierzylinder Viertakt luftgekühlt, zwei obenliegende Nockenwellen                                

Bohrung x Hub: 66 x 54 mm

Hubraum: 738 ccm

Leistung: 55,9 KW( 76 PS) bei 9.500 U/min

max. Drehmoment: 63 Nm bei 7.500 U/min

Getriebe: 5 Gang

Antrieb: Kette

Fahrwerk: Doppeschleifenrahmen aus Stahlrohren, Telegabel 41 mm Standrohrdurchmesser, Alu-Kastenschwinge Zentralfederbein mit Hebelumlenksystem

Federweg v/h: 130/115 mm

Bremsen v/h: Doppelscheibe 300 mm schwimmend, mit Doppelkolbenzangen/ Einzelscheibe 240m mm mit Einkolbensattel

Bereifung v/h: 120/70-ZR17 / 160/60-ZR17

Maße und Gewichte

Gewicht: 232 kg fahrfertig

Sitzhöhe: 800 mm

Radstand: 1.455 mm

Tankinhalt: 22 Liter

Preis: 7.999 Euro (inkl. MWSt.)

Vertrieb: Fa. Moto Motorrad und Handels G.m.b.H. Marktstraße 9 , A-2331 Vösendorf

        

FahrzeugeMotorradKawasakiKAWASAKI ZR-7S – Ein gutmütiger Alleskönner