Nach dem zweiten Weltkrieg war das Mobilitätsbedürfnis in Deutschland sehr groß, vor allem Straßenmotorräder waren gefragt. Als dann die Deutschen und auch die Österreicher zunehmend aufs Auto umstiegen und das Motorrad wieder mehr und mehr als Hobby-Fahrzeug genutzt wurde, wurden auch die Motorräder größer. Auch der USA- Markt war natürlich interessant, hier war man bereit, mehr Geld für schnelle Bikes zu bezahlen. Das erkannte man auch bei Maico und brachte mit der Taifun 400 ein für die damalige Zeit großes Bike auf den Markt. Die Taifun, die wegen ihres stromlinienförmigen, amerikanischen Autos nachempfundenem Blechkleid nach dem berüchtigten Wirbelsturm benannt wurde, schöpfte ihre für die damalige Zeit respektablen 22,5 PS aus einem Zweizylinder Zweitakt- Motor, dessen Kolben um 180 Grad versetzt arbeiteten. Er war luftgekühlt und besaß ein sehr geringes Kolbenringspiel, das einerseits mit für die hohe Leistung verantwortlich war, aber auch eine lange Einfahrzeit und große Sorgfalt beim Mischen des Treibstoffes mit dem notwendigen Öl erforderte. Die wirklichen Innovationen steckten aber unter dem Blech. Das Herzstück des Rahmens war ein Alu-Gussträger, der einerseits über ein Rohr mit dem Lenkkopf verbunden war und andererseits als Aufnahme für die Hinterradschwinge diente. Diese ebenfalls aus Aluminium gefertigte Schwinge war auf einer Seite gleichzeitig ein geschlossener mit Fett gefüllter Kettenkasten. Diese Bauart verlängerte die Lebenszeit der damals nicht gerade hochwertigen Ketten beträchtlich, zudem war die Kette über einen Exzenter relativ leicht zu spannen. Einzigartig waren auch die hinteren Federbeine, die jeweils zwei Federn besaßen, von denen sich eine innerhalb der zweiten Feder befand. Mittels eines kleinen Hebels konnte diese zweite Feder zu- oder wegschalten je nach Belastung etwa durch einen Mitfahrer. Vorne gab es eine geschobenen Langschwinge, die Lenkerhälften waren in der Neigung verstellbar. Trotz dieser aufwendigen Bauweise wog die Taifun nur knapp 165 Kilogramm, die Höchstgeschwindigkeit war mit 135 km/h beachtlich und denen der hubraumstärkeren viertaktenden Konkurrenz mit einem halben Liter Hubraum und mehr durchaus ebenbürtig. Auch die Verarbeitungsqualität war vor allem gegenüber der der englischen Motorräder wesentlich besser. Doch hatten Zweitakt-Motorräder den Ruf der Arme-Leute Fahrzeuge und zudem war die Taifun auch so teuer wie ein großer Viertakter. So stellte Maico 1958 die Produktion des Wirbelwindes nach nur etwa 1.400 produzierten Stück ein und konzentrierte sich bis auf das unrühmliche Ende der Firma 1986 auf Moto Crosser…             

FahrzeugeMotorradUKat_eBikesMaico Taifun 400- Zwei Takte zu wenig fürs Geld