„Power Cruiser“ wurde die neue Harley getauft, ein Ausdruck der an sich etwas widersinnig, ist, denn zum Cruisen früher auch Motorradwandern genannt) braucht man nicht unbedingt viel Kraft. Vielmehr erinnert die V- Road an einen Dragster, langgestreckt mit flachger Gabel und daraus resultierendem ewig langem Radstand. Viel Aluminium und eine fast glatte Optik lassen dieses Bike eher als ein Einzelstück eines Edeltuners wirken als ein schnödes Serienprodukt. Dieses Motorrad läßt sich in derzeit gängige Kategorie einordnen, es wird bei erfolgreicher Aufnahme in den Markt wohl viele Nachahmer finden. Das wirklich bemerkenswerte an diesem Trumm Motorrad ist der fast aus dem eng anliegenden Rahmen zu platzenden Motor. Wurde die vorletzte Triebwerksgenerationen „Evolution Engine“ getauft so heißt dieser Zweizylinder mit Recht „Revolution Engine“. Erstmals wurde bei Harley mit der Tradition gebrochen und so „moderne“ Konstruktionsmerkmale wie kurzhubige Auslegung, Wasserkühlung, Doppelte obenliegende Nockenwellen und Vierventilköpfe angewendet. Auch der Zylinderwinkel von 60 Grad ist neu und entspricht dem Stand der Technik, zwei Ausgleichswellen sollen unerwünschte Vibrationen wirkungsvoll unterdrücken. Die geballte ladung an moderner Technik ist kein Wunder, steckt doch Porsche hinter dem Triebwerk. Die Zuffenhausener sind schon langjährige Partner der Amerikaner und haben schon den Motoren der letzten drei Generationen das Laufen und vor allem Manieren beigebracht. Satte 115 PS entlocken die Ingenieure dem (nicht gerade erfolgreichen) Renntriebwerk der VR 1000 , das ist der absolute Spitzenwert für einen Cruiser, auch Besitzer von heftigst frisierten Harleys konnten von diesen Werten bisher nur träumen. Bei einem Hubraum von „nur“ 1130 ccm würde dieser Wert auch einem supersportlichen Zweizylinder gut anstehen.

Auch der Rest des Motorrades ist vom Feinsten, das Fahrwerk mit einer mächtigen Gabel vom japanischen Hersteller Showa zeigt genauso wie ein lange Alu- Schwinge und Bremsen mit stahlummantelten Schläuchen vom Bemühen der Konstrukteure, ihrem Kraftpaket auch ein brauchbares Fahrwerk mitzugeben. Auch die restlichen Austattungsmerkmale wie die Designer Armaturen, der flache Scheinwerfer und die beiden tiefliegenden Chrom-umfaßten Kühler sind einzigartig. Die V-Road wird noch heuer im Oktober auf den Markt kommen und etwa um 300 Tausender zu haben sein, allerdings wird die Anzahl der nach Österreich gelangenden Exemplare wohl streng limitiert sein. Den Traditionalisten unter den Harley Fans sei heute schon gesagt daß bei der Vorstellung in den USA hoch und heilig gelobt wurde, auch der luftgekühlte Baureihe.

mit dem guten alten 45 Grad V Twin würde zumindest bis zum 200jährigen Firmenjubiläum weitergebaut.

Motor: Zweizylinder V 60 Grad Zylinderwinkel flüssigkeitsgekühlt, je zwei oben liegende von Ketten angetriebene Nockenwellen, elektronische Einspritzung

Hubraum: 1.130 ccm

Bohrung: x Hub 110 x 72 mm

Leistung: 85 KW (115 PS) bei 8.250 U/min

Max Drehmoment: ca. 100 Nm

Fahrwerk: Rahmen aus Stahlrohr, Telegabel mit 49 mm Standrohrdurchmesser vorne, Alu Schwinge mit zwei Federbeinen hinten.

Bremsen v/h: Doppelscheibe mit schwimmend gelagerten Bremsscheiben und Vierkolbensattel vorne Einzelscheibe mit Vierkolbenzange und hinten Bremsscheibendurchmesser 292 mm

Bereifung v/h: 120 70-19 / 1870 55-18

Gewicht: 270 kg

Sitzhöhe: 647 mm

V-max: 204 km/h

Preis: ca. 300.000 öS

Vertrieb: Harley Davidson Starkenburgstraße 12 D-64546 Mörfelden

  

      

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