Der Clio ist der unangefochtene Bestseller der Franzosen, seit der ersten Präsentation 1990 wurde der Kompaktwagen 16 Millionen Mal verkauft, fünf Modellgenerationen haben seither das Licht der Händlerauslagen erblickt, die letzte 2019. Sie wurde nun einem umfangreichen Facelift und einer Ausstattungsbereinigung unterzogen.
“Nouvelle Vague” – also neue Welle soll die neue Designsprache von Renault sein, die nach und nach auf alle Modellreihen überschwappen wird. Als erstes Modell kommt der auch hierzulande sehr beliebte Clio auf die Straße. Dem 4,05 Meter langen Wagen wurde eine neue Frontgestaltung mit schachbrettartigen Einsätzen und einer Lichtsignatur, die den Rhombus des Renault- Logos nachzeichnet, verpasst. Neu auch die vorderen Lufteinlässe und am Heck Leuchteneinheiten, die das Auto breiter wirken lassen.
Im Cockpit findet sich nun bei allen Ausstattungen ein digitales Kombiinstrument, 7 Zoll oder 10 Zoll groß. Im Zentrum das schon bekannte Zentraldisplay, mit ebenfalls 7 oder 9,3 Zoll. Die Darstellung ist ausgezeichnet, die wichtigsten Bedienelemente als eigene Schalter oder am Lenkrad als Satellit. Das Online-Multimediasystem „Easy Link“ ist ebenfalls schon ab der Basis serienmäßig, Navigations- und Software-Updates gibt es „over the air” und die Smartphone-Integration ist via Apple CarPlay bzw. Android Auto einfach möglich, ebenso wie die induktive Aufladung.
Die Bandbreite der Fahrerassistenzsysteme umfasst im Clio außerdem den serienmäßigen aktiven Notbremsassistenten mit Erkennung auch von Fußgängern, Radfahrern und stehenden Fahrzeugen. Ab Werk zum aktiven Sicherheitspaket gehören außerdem Spurhaltewarner und Spurhalteassistent. Hinzu kommen die Verkehrszeichenerkennung, bei Esprit Alpine und optional bei Techno kombiniert mit dem Geschwindigkeitswarner. Verfügbar sind außerdem Toter-Winkel-Warner, Fernlichtassistent und Querverkehrswarner (jeweils Serie für Esprit Alpine; Option für Techno).
Bei Renault ist man stolz darauf, dass das Interieur lederfrei ist. Stattdessen sind die Oberflächen mit TEP bezogen, einem genarbten, beschichteten Gewebe aus Bio- und Polyesterfasern. In der Top-Ausstattung Tecno sind Sitze, Türverkleidungen und Instrumententräger mit einem speziell entwickelten Stoff bezogen, der bis zu 60 Prozent aus der biobasierten Zellulosefaser TENCEL besteht.
Ab sofort sind nur mehr drei Motorisierungen erhältlich, zwei Benziner und ein Voll-Hybrid. Der Diesel, bisher ein wichtiges Standbein der Renault Palette, ist im Clio Geschichte, einen reinen E-Antrieb wird es (vorerst) nicht geben.
Die beiden Dreizylinder Benziner mit einem Liter Hubraum hören auf die Bezeichnungen SCe 65 67 PS und TCe 90 und leisten 67 beziehungsweise 91 PS. Sie werden beide mit einem Schaltgetriebe mit fünf SCe65) beziehungsweise sechs TCe 90) Gängen ausgeliefert.
Das Topmodell ist der Voll-Hybrid E-Tech 145. Die Zahl steht dabei fast für die Systemleistung. 143 PS leistet der schon seit 2020 bekannte Antrieb, bestehend aus einem 1,6-l-Benziner und zwei Elektromotoren, von denen einer als Starter-Generator fungiert. Die Kraft wird über ein Multi-Mode-Getriebe auf die Vorderräder übertragen, bei dem die Steuerung der Elektromotoren teilweise die Schaltarbeit übernimmt. Laut den Entwicklern stammt diese Technik direkt aus der Formel 1. Als Stromspeicher fungiert ein 1,2-kWh-Akku.
Eine erste Ausfahrt mit diesem Hybrid-Modell in der belgischen Hauptstadt Brüssel und Umgebung kann durchaus überzeugen. Das Auto fühlt sich gut an, die Lenkung und Federung sind ausgezeichnet abgestimmt und die laut Renault aus der Formel-1 abstammende Automatik schaltet, ohne dass die Besatzung es merkt, vom E-Motor auf den Verbrenner und wieder zurück. Der angegebene Verbrauch von 4,3 Liter scheint durchaus realistisch, wir haben gerade einmal 0,2 Liter mehr gemessen, im Stadtgebiet ist man ohnehin sehr oft im reinen E-Modus unterwegs. Der Verbrenner meldet sich zwar hörbar, aber nie unangenehm mit einem vernehmlichen Brummen, unangenehm wird er aber nie. Die Fahrleistungen selbst mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,6 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h sind durchaus in Ordnung. Gefallen kann auch die neue Ausstattungslinie Esprit Alpine. Auch hier bestehen die Sitzbezüge aus nachhaltigen Materialien, die Sitze haben das Alpine-Logo in den Lehnen und die Trikolore an der Seite eingestickt.
Bei den Ausstattungslinien wurde ebenfalls gestrafft – es gibt nur mehr deren drei: Evolution, Techno und eben Esprit Alpine.
Was die Preise betrifft, so ist derzeit lediglich der für den Hybrid bekannt – der kostet 27.590 Euro und ist damit sogar günstiger geworden. Die übrigen Preise werden demnächst veröffentlicht.
Bestellen kann man den neuen Clio ab Ende Juli, die Auslieferungen starten ab Herbst, genauer gesagt Ende Oktober.
Effizienzklasse: A+ Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 2466kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |