Anfang der Siebziger Jahre kam es zu einer Zusammenarbeit mit der britischen Traditionsmarke Norton. Die Gründe sind etwas unklar, doch es hing wohl mit den Importbestimmungen des damaligen Jugoslawien zusammen, die ausländische Waren extrem teuer machten. Also wurde die damals aktuelle Norton 750 Fastback ( der Name kam von windschnittig aussehenden Bürzel auf dem Heck) in Koper montiert. Die Motoren kamen komplett in Kisten, der Rest in Teilen, die man nur zusammensetzte. Wie auch beim englischen Original,  war die Leistung durchaus zeitgemäß. Das hieß fast 59 PS bei 6.800 U/min aus 750 cm³, ein Gewicht von 185 Kg trocken und eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 im/h. Wer wollte, konnte noch einen Renn-Kit ordern, der die Leistung auf über 70 PS steigerte. Die Unterschiede zur britischen Norton lagen im Detail, so besaß die TN etwa einen vernickelten anstatt eines verchromten Scheinwerfers. Tomos hoffte, mit diesem Motorrad nicht nur betuchte einheimische Kunden, sondern auch die Behörden zu begeistern. Dach dazu kam es nicht die jugoslawische Polizei setzte nach Verhandlungen mit Moto Guzzi lieber auf Behörden- bewährte BMWs. Auch die heimischen Kunden blieben aus, denn die 750er kostete immerhin so viel wie der Zastava Fic‘, ein in Jugoslawien damals sehr populärer Nachbau des Fiat 600. So war nach nur 50 Produzierten Modellen Schluss.       

FahrzeugeMotorradTomos Norton TN 750 Fastback – Ein Brite aus Jugoslawien