Schon beim Starten des Motors hört man das typische Blubbern einer über 300 PS leistungsstarken Maschine, die ausgefahren werden will. Das Original hat im Gegensatz zu unseren getunten Version „nur“ 245 PS. Der Wagen verhält sich auf der Straße ausgesprochen kultiviert und fährt wie auf Schienen. Die 8 Gang Automatik ist für den täglichen Gebrauch perfekt eingestellt. Wer eine sportlichere Fahrweise wünscht, kann mit den Schaltwippen der Lenkradschaltung die Gänge nach Belieben hoch und runter schalten. Die Beschleunigungswerte sind hierbei durchaus beachtlich. In 6,4 Sekunden beschleunigt der V60 von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 230 km/h.
Auf der Autobahn fallen besonders die Laufruhe und die geringen Geräusche durch den Fahrtwind auf. Allerdings schluckt der getunte Motor über zwischen 10 und 11 Liter auf 100 km. Die nicht modifizierte Version schluckt laut offiziellen Herstellerangaben 6,1 Liter auf 100 km (im kombinierten Verbrauch). Ein kleiner Lapsus ist uns während einer Testfahrt passiert. Auf der Autobahn erwies sich der Spurwechsel in manchen Situationen als ungewöhnlich schwierig. Das Fahrzeug klebte förmlich in seiner Spur. Schnell stellte sich heraus, dass für dieses seltsame Verhalten der Spurhalteassistent verantwortlich war, der leicht gegensteuerte, wenn man die Spur ohne Blinker wechselte. Etwas penetranter war hingegen das Kollisionswarnsystem. Man wird zuerst durch ein akustisches und optisches Signal im Frontsichtdisplay der Windschutzscheibe alarmiert. Das akustische Signal ist nicht zu überhören und hätte bei mir fast einen Herzinfarkt ausgelöst, da ich noch nicht mit einer Kollisionswarnung gerechnet hätte. Wenn der Fahrer nicht auf diese Warnung reagiert (ok, das haben wir nicht ausprobiert) und eine Kollision unabwendbar ist, werden die Bremsen mit 100 % Bremskraft aktiviert. Das Fahrzeug bremst nur, wenn ein Ausweichen nicht mehr möglich ist. Dabei werden die Bremsen in weniger als einer Sekunde vor der berechneten Kollision aktiviert. Das System kann Fußgänger erkennen und verhindert, wenn der Fahrer nicht rechtzeitig bremst, automatisch Kollisionen bei Geschwindigkeiten bis 35 km/h. Bei höherem Tempo wird die Geschwindigkeit des Fahrzeugs vor dem Aufprall so weit wie möglich reduziert, und so das Risiko schwerer Verletzungen deutlich minimiert.
Unsere Erfahrung war, dass man mit Kollisionswarnsystem deutlich defensiver und somit auch sicherer fährt. Schaltet man das System aus, dann neigt man unwillkürlich dazu ein höheres Risiko einzugehen in dem man seinem Vordermann zu dicht auffährt. Sollte es irgendwann doch einmal krachen, dann punktet der V60 erwartungsgemäß vor allem durch hervorragende Werte beim Crashtest. Hierfür gab es bei der Euro NCAP 5 Sterne.
Und dann war da noch die Rückfahrkamera, die sehr gute Bilder liefert. Allerdings ist diese an der Heckklappe angebracht. Wer also bei geöffneter Heckklappe ein paar Meter zurückfahren will, weil der gerade etwas einladet, der sieht nur den Himmel.
Innenraum
Hier gibt es nicht viel zu sagen. Die Materialen sind perfekt verarbeitet. Alles ist ausgesprochen übersichtlich angeordnet. Der Blick auf die Mittelkonsole mit den vielen Knöpfen und Schaltern wirkt zu Beginn leicht verwirrend, ist aber nach kurzer Zeit Großteils sehr intuitiv. Schade ist, dass es im Handbuch keine zentrale Kurzbeschreibung aller Tasten gibt. Man muss sich durch verschiedene Handbücher quälen, bis man den Funktionsumfang beherrscht. Hierzu zählt auch der Fernsehempfang, wobei das Bild nur im Stand aktivierbar ist. Den Ton kann man auch während der Fahrt genießen. Auf den hinteren Reihen gibt es ausreichend Platz und der Kofferraum bietet mit 420 Litern Volumen genug Stauraum.
Geräuschentwicklung
Dieses Thema wird oft Stiefmütterlich behandelt. Aus diesem Grund messen wir den Schallpegel der Testfahrzeuge immer selbst. Da die Lärmentwicklung von verschiedensten Faktoren wie Reifen, Straßenbelag, Wetter, … abhängt fahren wir immer auf derselben Strecke, um zumindest einen Vergleich zwischen den Fahrzeugen herstellen zu können. Die niedrigen Werte innerhalb der Stadt sind auf die Start/Stopp Automatik zurückzuführen, welche den Motor ausschaltet.
Überraschend ist, dass hier das subjektive Empfinden täuscht. Wir hätten den V60 bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h als wesentlich leiser als den Tesla eingeschätzt. Tatsächlich ist der Volvo mit 71,41 dBA um 2,5 Dezibel lauter als der Tesla, der einen Wert von 68,95 dBA erzielte.
Geschwindigkeit | durchschnittlicher dBA Wert |
80 km/h | 66,70 dBA |
100 km/h | 67,64 dBA |
130 km/h | 71,41 dBA |
150 km/h | 71,58 dBA |
Was meinen unsere Tester?
Dr. Antonia Beilhack Der V60 hat eine ausgezeichnete Straßenlage und vermittelt ein sicheres Fahrgefühl. Durch den leistungsstarken Motor und das moderarte Gewicht beschleunigt der Wagen gut und bietet dadurch viel Fahrspaß ohne dass die Sicherheit zu kurz kommt. Der V60 ist eine gelungen Mischung aus alltagstauglichem Familienwagen und Sportwagen, mit dem das Fahren wirklich Spaß macht. |
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Mag. Lorenz Aichner – sehr gute Innenausstattung Der V60 liegt sicher auf der Straße allerdings nimmt die Automatik dem V60 die Sportlichkeit die man sich bei 180 kW + Tuning erwarten würde. Dieses Manko lässt sich beheben, wenn man die Gänge manuell mit den Wippschalter schaltet. Ohne jeden Tadel ist hingegen die Innenausstattung und deren Verarbeitung. Vor allem die Fahrer- und Beifahrersitze sind ergonomisch sehr gut gesaltet. |
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Mag. Bernd Peter – sportlich und sicher Als meine Frau und meine Kinder den V60 mit seiner speziellen Lackierung zum ersten Mal gesehen haben, wollten sie doch lieber mit unserem Santa Fe fahren. Das Gejammer der Kinder war groß, weil es auf den Rückbanken geringfügig weniger Platz gab und meine Frau trug auch nicht zur Verbesserung der Stimmung bei, weil ihr die Lackierung nicht zusagte. Nach einigen Kilometern änderte sich die Meinung meiner Familie radikal. Während mein Sohn und meine Tochter ständig mehr Geschwindigkeit forderten war auch meine Frau zunehmend von den Fahrleistungen beeindruckt. Auf der Rückfahrt nach Kärnten fand sie schließlich nur noch lobende Worte für den V60 der unsere Herzen im Sturm eroberte. |
Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse B. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 27,99% und 19% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1714kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt.Preis Deutschland 4.583,00 Euro
Die Steuern werden für ein Fahrzeug mit einem Benzin Motor, einem CO2 Ausstoß von 142g/km und einer Leistung von 225kW berechnet.
Pkw mit Erstzulassungsdatum vor 1.1.2021
Für diese Fahrzeuge richtet sich die Höhe der motorbezogenen Versicherungssteuer nach dem CO2 Ausstoß und der Leistung (kw) des Verbrennungsmotors.KFZ Steuer im Jahr 2024: 2.808,00 Euro Steuerbelastung (bei Kauf im Jahr 2020): 2.738,88 Euro Jährliche Mehrkosten im Vergleich zu 2024: 69,12 Euro Motorbezogene Steuer (Benzin) 40,00 € CO2 Steueranteil (Benzin) 355,00 € KFZ Steuer 395,00 € Motor Vierzylinder-Benzinmotor mit Vorderradantrieb Höchstgeschwindigkeit 230 km/h Hubraum 1.969 cm3 Beschleunigung 0-100km/h 6.4 Sekunden Leistung Verbrennungsmotor 225 kW Drehmoment 350 Nm CO2 142 g/km Gewicht 1.714 kg Länge 4.635 mm Breite 1.865 mm Verbrauch 6.1 Liter/100km Tankinhalt 67.5 Liter Reichweite ohne Rekuperation 1.107 km Treibstoff Benzin Euronorm 6 Kommentar Der gemessene Verbrauch war aufgrund des Chip Tunings viel höher und deshalb nicht repräsentativ. Der Preis bezieht sich auf den V60 T5 SummonPreisA
Effizienzklasse: B