Wie komme ich nach Hamburg?
Wenn man in Wien wohnt, dann bieten sich mehrere Möglichkeiten an – Zug, Auto oder Flugzeug. Nach kurzer Begutachtung der ca. 1000 km langen Strecke im Vergleich zu den Flugpreise war relativ schnell klar, dass es eine Billigairline wird. Die Preise für den 1,5 stündigen Flug liegen zwischen 120 und 200 Euro (hin- und retour inkl. Taxen). Ich habe Air Berlin/Fly Nikki und GermanWings getestet wobei Air Berlin nach meiner Meinung um Klassen besser abgeschnitten hat. Man hatte mehr Beinfreiheit, es gab Zeitung und etwas essen und zu trinken. Bei GermanWings hingegen waren diese Leistungen nur gegen Aufpreis zu bekommen. Besonders ärgerlich waren die extrem enge Bestuhlung ab Reihe 10. Nach dem der Flug relativ kurz überlebt man auch die eine oder andere Widrigkeit. Mein Plan sah vor, dass ich in Wien um 6:45 abfliege in Hamburg um 8:15 lande und um 17:45 wieder zurück nach Wien fliege. Das hat alles wunderbar geklappt. Besonders erwähnenswert ist, dass es in Hamburg auch im Sommer saukalt sein. Also immer die entsprechende Kleidung mitnehmen!
In Hamburg gelandet – was nun?
Taxis sind wie überall teuer, vor allem wenn der Verkehr zähflüssig wird. Öffentliche Verkehrsmittel erfordern meist eine einigermaßen gute Ortskenntnis. In Hamburg ist die Entscheidung relativ leicht. Wenn man in Hamburg im Flughafen sich in Richtung Terminal 1 bewegt, dann kann man direkt in die Schnellbahn S1 einsteigen, welche im Flughafen die Endstation hat. Besonders angenehm ist, dass hier nicht in die falsche Richtung fahren kann. Eine Tageskarte kostet 7,20 Euro und lohnt sich auf jeden Fall. In meinem Fall habe ich nur Sehenswürdigkeiten besucht, welche direkt an der S1 liegen und das sind erstaunlich viele. Alle Punkte sind auf der Karte zu sehen:
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Hamburg: große Karte
1. Station: S1 – Jungfernstieg
Vom Flughafen fährt man ca. 30 min zum Jungfernstieg, welche genau eine Station nach dem Hauptbahnhof angesiedelt ist. Dieser Station ist vergleichbar mit dem Stephansplatz in Wien. Wenn man sich mit etwas Proviant eindecken will, dann sollte man schon beim Hauptbahnhof aussteigen. Auch architektonisch ist riesige Bahnhofshalle interessant. Ansonsten einfach eine Station weiter fahren. Man steigt direkt bei der Binnenalster aus (Station Jungfernstieg), welche ich bei diesem Anlass auch umrundet habe. Die Alster ist ein Nebenfluss der Elbe. Die Binnenalster sieht aus wie ein kleiner See, der im Zentrum von Hamburg liegt. In der Mitte steht die Alsterfontäne, welche das Wasser ca. 40-50 Meter in die Höhe katapultiert. Man kann bei dieser Gelegenheit auch einen Blick auf die Außenalster werfen, welche schon wie mittelgroßer See wirkt. Interessanter ist aber die Altstadt mit dem wunderschönen Rathaus, welches den Besuchern offen steht. Auf dem Platz vor dem Rathaus werden auch immer wieder Stände zu den verschiedensten Themen aufgebaut. Als ich im Juni 2013 dort war, war das Thema offensichtlich Weinbau und Weinverkostung. Sowohl vom Haupbahnhof, vom Jungfernstieg, als auch von den Landungsbrücken werden Busrundfahrten um 17 Euro angeboten.
2. Station: S1 – Landungsbrücken
Die Landungsbrücken befinden sich im Stadteil St. Pauli und gehören zu den größten Touristenattraktionen in Hamburg. Früher war dies der Anlegeplatz für die großen Passagierschiffe. Heute legen hauptsächlich Fähren und Touristenschiffe an. Besonders interessant sind die Hafenrundfahrten. An den Schaltern an den Landungsbrücken bezahlt man im Schnitt 17 Euro pro Ticket. Wenn man das Ticket an Board kauft, dann zahlt man einen Euro mehr. Die Rundfahrt dauert eine bis eineinhalb Stunden und zählt zu den Pflichtterminen bei einem Hamburg Besuch. Von riesigen Containerschiffen bis zu alten Schulschiffen gibt es alles zu sehen.
3. Station: S1 – Reeperbahn
Was wäre Hamburg ohne die berüchtigte Reeperbahn? Die Reeperbahn ist die zentrale Straße in Hamburgs Rotlichtviertel. Unter Tags geht es hier relativ gesittet zu. Man kann problemlos durch die Straßen ziehen ohne von Prostituierten angesprochen zu werden. Interessant sind die Speisekarten der Bars und Cafes welche teilweise mit interessanten Umschreibungen ihre kulinarischen Köstlichkeiten anbieten – einmal lecken und fi..en um 1,90 Euro. Die Kellnerinnen tragen t-Shirts mit Aufschriften wie “Ich besorgs dir”. Man könnte meinen, dass man in einem Bordell gelandet ist. Weit gefehlt, es handelt sich nur um ein Lokal, das sich den Gegebenheiten angepasst hat. Dies gilt auch für namhafte Reiseunternehmen, die im Jargon der Reeperbahn für Urlaubsreisen werben. Eine Welt ähnlich der des Stadtteils Castro in San Francisco.
Wie komme ich zurück zum Flughafen?
Einfach wieder in die S1 einsteigen, egal ob man sich beim Jungfernstieg, Reeperbahn, Hauptbahnhof oder den Landungsbrücken befindet. Wichtig ist nur, dass man in die ersten 3 Wagon einsteigt, da der vordere Teil der S1 zum Flughafen fährt und der hintere Teil seine Reise ins Hinterland fortsetzt.