In den USA ist das Geschäft ohnehin wieder angelaufen, hier punkte man mit Pickups. Nur in der Klasse der kompakten SUVs wollte es mit dem 2008 vorgestellten Kuga nicht so recht klappen, Konkurrenten wie der VW Tiguan oder auch der Kia Sportage haben hier die Nase weit vorne. Das soll sich mit dem neuen Kuga nun gründlich ändern. Das Auto wurde in Deutschland komplett neu entwickelt, und wird für Europa in Valencia gebaut. In den USA wird er als Escape debütieren, auch hier setzt man große Hoffnungen in das neue Modell. Optisch hat man ihn außen nur dezent überarbeitet, doch er wirkt wesentlich eleganter als der Vorgänger. Dieser Eindruck setzt sich auch im Innenraum fort. Eine mächtige Mittelkonsole um schließt Fahrer und Beifahrer, dafür wirkt der Bildschirm für das Navi, das Entertainment und die restliche Bedienung fast schon zu klein. Geblieben sind die vielen Knöpfe, deren genaue Funktion sich der Besatzung wohl erst nach einiger Zeit und genauem Studium der Bedienungsanleitung erschließt. Dafür ist der neue Kuga größer geworden, sowohl im Innen- als auch beim Kofferraum. Damit hat man auf den wohl größten Kritikpunkt reagiert, obwohl 8 cm nicht nach viel klingen. Trotzdem stehen nun 46 Liter mehr Kofferraum zur Verfügung, zudem lassen sich die Rücksitze wesentlich einfacher umlegen und geben eine ebene Ladefläche frei. Er ist auch etwas niedriger und breiter geworden, was nicht nur dem CW Wert, sondern auch der Schulterfreiheit sowohl vorne als auch im Fond zugute kommt. Vier Motoren stehen im Angebot, zwei Diesel und zwei Benziner. Die Eco Boost Motoren der Benziner sind auf 1,6 Liter downgesized und leisten 150 bzw. 182 PS. Sie werden zumindest in Europa mehr anklang finden als die ungeliebten 2,5 Liter Benziner des Vormodells. Die Selbstzünder mit zwei Litern Hubraum kommen auf 140 und 163 Pferde und werden wohl hierzulande mit über 70% den Löwenanteil des Verkaufs ausmachen. Allerdings erwartet man bei Ford Austria einen stetig ansteigenden Benzinanteil, da bei den relativ geringen Kilometerleistungen von 8.000 km pro Jahr sich der Aufpreis für den Diesel nicht rechnet. Auch für die Zweirad angetriebenen Versionen, die in Verbindung mit den jeweils schwächeren Motoren erhältlich sein werden, erwartet man sich einen großen Anteil.

Für die Dieselmotoren in Verbindung mit Allrad ist auch ein Doppelkupplungsgetriebe erhältlich. Vor allem in Verbindung mit dem stärkeren Vierzylinder wirkt der Kuga damit sehr agil, sowohl auf der Landstraße, als auch auf der Autobahn. Viel gearbeitet hat man an der Innenraumdämpfung und an den Windgeräuschen, das ist auch spürbar. Trotz des doch hohen Aufbaus ist der neue Kuga extrem leise, auch bei höheren Geschwindigkeiten. Das Fahrwerk gibt sich knackig hart und ist eher für die Straße als für schweres Gelände ausgelegt. Doch auch Offroad- Passagen beherrscht der Ford durchaus. Das wird er vor allem auch in den USA beweisen müssen, wo nur etwa 30% der Straßen asphaltiert sind.

Ford Kuga - TDStolz ist man auch auf die Ausstattung, die schon in der Basisversion “Trend“ recht reichhaltig ist. So ist etwa ein Tempomat, Klimaanlage, Fensterheber vorne wie hinten und noch vieles weitere an Bord, bei der Topausstattung „Titanum“ gibt’s unter anderem noch Teilleder, Regensensor, 17 Zöller und ein Audiosystem, das bei einem Crash selbsttätig in der lokalen Landessprache die Rettungskräfte alarmiert. Gegen Aufpreis ist noch ein Sensor unter dem Heck erhältlich, der quasi auf Fußtritt die Heckklappe öffnet, oder ein Abstandswarner mit Bremsfunktion, der allerdings sehr sensibel reagiert.  Preislich wird der Kuga sogar bis zu knapp zwei Tausender bei vergleichbarer Ausstattung  billiger als sein Vorgänger werden, schon ab knapp 27.000 Euro ist man dabei. Die Obergrenze liegt knapp an den Vierzigern, dafür aber bekommt man ab März ein wirklich komplettes Auto, das in der Klasse nun konkurrenzfähig sein dürfte.  

 

 

FahrzeugeAutoFordKugaFord Kuga – Ford stellt sich der Konkurrenz