Citroen ist fast seit seiner Gründung 1919 bekannt für große und luxuriöse der Limousinen, man denke nur an der „ Traction Avant“, die DS, den CX, XM und so weiter. In den letzten Jahren hat ein derartiges Angebot im Portfolio der Franzosen gefehlt, zu sehr ist man auch zum Leidwesen der eingeschworenen Citroen-Gemeinde auf den SUV-Zug aufgesprungen. Nun ist die gewünscht Limousine endlich da und sie ist (endlich) wieder etwas anders als die Klassenkameraden der Konkurrenz.
Das beginnt schon bei der Frage der Einordnung, denn eine „echte“ Limousine ist der C5X eigentlich nicht. Vor dem geneigten Betrachter steht vielmehr ein Shooting Brake mit viel Platz für Besatzung und Gepäck, kombiniert mit einem dezenten Hauch von SUV.
Und der Spagat dürfte gelungen sein, wie wir auch schon bei unserer ersten Kontaktaufnahme vor etwa einem halben Jahr bemerkten. Der C5X kann wirklich schon auf den ersten Blick beeindrucken. Da ist die prägnante Front mit den Insignien der Marke verziert, dazu eine verhältnismäßig niedrige Seitenlinie mit hoch angesetzten Fenstern und das Heck mit dem dezenten, aber doch sichtbaren Spoiler, das auch von hinten den „anderen“ Wagen signalisiert. Etwas trockener gesagt ist der CX 5 ein „Grand Tourer“ mit einer stolzen Länge von immerhin 4,8 Metern und einem Radstand von 2,8 Metern. Das bedeutet viel Platz im Innenraum, auch für fünf Personen. Dazu kommt schon in der Basisversion eine opulente Ausstattung, die sich bei der von uns getesteten „Shine“ Version noch einmal steigert. Edle Materialen, viel Leder und viel Platz vorne und hinten, dazu ein Kofferraum der nicht nur mit 545 bis 1.640 Litern protzt, sondern auch durch die große, weit aufschwingende Heckklappe leicht zu Be- und entladen ist, stellen dem C5X schon einmal ein gutes Zeugnis aus. Dabei hat man sich wirklich bemüht, den Innenraum so wohnlich als nur möglich zu gestalten, zum Beispiel mit recht aufwendig gestalteten Intarsien am Cockpit und den Türen. Das Cockpit glänzt mit einem 21 Zölligen Mitteldisplay, das die die wichtigsten Infos sofort parat hält und- wenn man die Bedienung einmal raus hat- mit einer Unzahl von notwendigen und zumindest hilfreichen weiteren Informationen aufwartet. Dazu kommt noch ein Head up Display, das eine ausgezeichnete Grafik aufweist, aber dessen gewünschter Infogehalt ebenfalls ein meist aufwändiges Stöbern in diversen Untermenüs erfordert.
Doch nicht nur das macht den C5X zu einem ausgezeichneten Begleiter auf der Langstrecke, sondern es sind noch viele andere Dinge. Da wäre zum Beispiel eine aufwendige Dämpfung zum Innenraum und natürlich ein Detail, für das Citroen im Laufe der Jahrzehnte eine fast legendäre Bekanntheit erreichte- Die Federung. Beim C5X kommt ein „Advanced Comfort Aktivfahrwerk“, eine Weiterentwicklung der Advanced Komfort Federung mit progressivem hydraulischem Anschlag zur Anwendung wie sie etwa im C4 zum Einsatz kommt. Damit sind auch flotte Etappen auf kurvigen, schlechten Landstraßen kein Problem. Vor allem die von uns gefahrene Version mit Plug-in-Hybrid-Antrieb mit einer Systemleistung von 224 PS, deren technikbedingtes Gewicht (12,4 kWh-Batterie) von zumindest rund 1,8 Tonnen durch aufwendige Fahrwerkmaßnahmen gut beherrschbar gemacht wurde, kann recht flott bewegt werden und harmoniert ausgezeichnet mit der 8-Gang-Automatik.
Zusätzliche Sensoren und Rechner sorgen dafür, dass sich Federung und Dämpfung des schwereren Plug-in-Hybrids besser an die Fahrbahnbeschaffenheit und die Gangart des Piloten je nach gewähltem Fahrprogramm Elektro, Hybrid, Komfort oder Sport anpassen können.
Beeindruckend war zumindest im Frühsommer die Reichweite im reinen E-Betrieb, der den angegeben 55 Kilometern mit knapp 50 bei durchaus forcierter Fahrweise recht nahekommt. Jetzt im Winter, sieht die Sache freilich anders aus. Mehr als etwa 30 Kilometer elektrische Reichweite waren auch bei noch so sanften „Streicheln“ des Gaspedals nicht zu erreichen, meist waren es eher weniger. Auch der Hybrid- Verrauch von 1,3 Litern ist ein frommer Wunsch, bei uns waren es auf den ersten 100 Kilometern so um die drei. Dann im reinen Verbrenner-Betrieb muss man schon mit 6, manchmal 8 Litern rechnen, allerdings im Winter und mit einer durchaus forcierten Fahrweise und meist guter Beladung. Etwas lästig dabei ist vor allem auf längeren Etappen die Tatsache, dass der Tank nicht mehr als 40 Liter fasst.
Selbstverständlich sind auch die gängigen Assistenzsysteme mit an Bord, schade ist nur, dass die Konzerneigene Grip Control genannte Sperre der Antriebsachse nicht erhältlich ist.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zur Preisgestaltung. Die Preise starten bei der Benzin Version mit 38.230 Euro, der Plug-In beginnt mit 53.430 Euro, für die von uns getesteten „Shine “ Version sind allerdings über 54 Tausender fällig.
Fazit
Der Citroen C5X ist genau das, was man von einem großen Franzosen erwartet. Ein Auto für Individualisten, die sich von der Menge abheben wollen, ohne auf Komfort und Leistung zu verzichten. Der Preis ist zwar nicht gerade günstig, aber der Gegenwert kann sich sehen lassen. Dem letzten echten Langstreckengenuss steht eigentlich nur der recht kleine 40 Liter- Tank entgegen. Aber damit ist der Citroen nicht alleine….
 
 Effizienzklasse: A+  Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A+. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich weniger als 37% CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1826kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |
