Toyota ist am SUV Markt wahrlich kein unbeschriebenes Blatt, der RAV-4 oder der C-HR hat auch hierzulande viele Fans. Und doch sah man vor allem in Europa eine Lücke im Programm, ein Auto, das eher die Traditionalisten ansprechen soll fehlte noch im Portfolio. Kein Wunder, wenn der Neue auf den Namen Corolla getauft wurde, ist der schon seit 55 Jahren nahezu ununterbrochen aktuell. Der Beiname „Cross“ bezieht sich natürlich auf die angesagte Hochbeinigkeit, auch wenn sie hier nur eher dezent zur Schau gestellt wird.
Corolla also. Das bedeutet von der optischen Seite her ein traditionelles Erscheinungsbild, einen sparsamen Vollhybrid, genug Platz für die Familie und Freizeit sowie einen ordentlichen Kofferraum. Pragmatisch halt.
Technisch basiert der Corolla Cross auf der GA-C-Plattform des Konzerns, kombiniert mit der neuesten Antriebstechnik der auf diesem Gebiet wohl mehr als erfahrenen Japaner. Der Vollhybridantrieb (HEV) ist bereits in der fünften Generation, er muss nicht extern aufgeladen werden und wird seit 25 Jahren immer wieder weitentwickelt.
Optisch wirkt der Neue zwar modern, aber auch nicht ungewöhnlich, er fällt im Straßenbild im Gegensatz etwa zum C-HR kaum auf. Etwas Höherlegung und ausgestellten, mit Kunststoff eingefasste Radhäuser sollen den SUV hervorkehren. Der Kühlergrill ist gewachsen und das Heck zwar wohlgeformt, aber nicht einzigartig. Das setzt sich auch im Innenraum fort. Hochwertig anmutende Materialen, gut verarbeitet und ausgelegt für den täglichen Gebrauch. Die erhöhte Sitzposition erleichtert den Ein- und Ausstieg, die Fondpassagiere haben genug Beinfreiheit, die Lehnen der hinteren Sitze sind ebenfalls verstellbar. Im Gegensatz zum Straßenfloh Aygo sind die hinteren Türöffnungen relativ groß und erlauben auch das problemlose Hantieren etwa mit Kindersitzen. Das Ladevolumen des Kofferraumes von 436 bis 1.359 Liter ist klassenüblich und voll familientauglich. Eigentlich fehlt nur ein variabler Kofferraumboden, die recht hohe Ladekante ist zuweilen etwas lästig.
Natürlich hat man bei aller zur Schau getragenen gediegenen Einfachheit nicht auf die aktuelle Technik vergessen. Die analogen Armaturen werden durch ein digitales 12,3-Zoll-Kombiinstrument ersetzt, die Inhalte des ebenfalls digitalen Cockpits lassen sich über die Lenkradtasten einfach bedienen und bei Bedarf auch ändern. Dann gibt es noch einen 10,5-Zoll-Touchscreen in der Mitte, etwa für die Navigation zum Beispiel über Smartphone. Die Integration über Apple Carplay und Android Auto ist serienmäßig, für das iPhone auch kabellos ebenso wie die (nicht immer tadellos funktionierende) Auflademöglichkeit. Recht einfach und vor allem logisch gestaltet sich auch die Bedienung. Wie bei so mancher Konkurrenz üblich muss man sich beim Corolla nicht durch diverse Untermenüs quälen um dann endlich die gewünschte Operation vornehmen zu können. Die meisten wichtigen Funktionen sind mittels Knöpfe zu bedienen und nehmen so auch unbedarften Zeitgenossen den Schrecken. Ab der Ausstattungsstufe „Design“, wie bei unserem Testfahrzeug arbeitet das Multimediasystem mit einem schnelleren Prozessor, auch Internet-basierte Navigation mit Echtzeit-Verkehrsinformationen und ein Sprachassistent sind dann an Bord. Dazu gibt es noch Serienschmankerl wie etwa ein Panorama Glasdach, Sitzheizung vorne, Ambientenbeleuchtung, schlüssellosen Zugang, LED Scheinwerfer und-Heckleuchten, eine elektrisch bedienbare Heckklappe und vieles mehr.
Beim Antrieb setzt man wie schon erwähnt auf Bewährtes. Die aktuelle Hybridgeneration ist nun wieder leichter und auch kompakter geworden. So etwa durch einen leichteren Akku nebst ebenfalls neuer Batteriekühlung. Es gibt zwei Vierzylinder-Benziner mit 1,8 Liter Hubraum und 98 PS und 2,0 Liter mit 152 PS wie bei unserem Tester verbaut. Die Gesamt- Systemleistung liegt hier bei 197 PS.
Im Fahrbetrieb hält der Corolla, was er verspricht. Er lässt sich durchaus sportlich bewegen, Fahrwerk und Federung sind ausgezeichnet abgestimmt, auch die Lenkung passt ausgezeichnet. Auch auf kurvigen Landstraßen kommt man kaum ins Schwitzen, schnelle Überholmanöver sind kein Problem. Allerdings ist auch dieser Corolla eher auf eine gemäßigte Fahrweise ausgelegt, das CVT- Getriebe macht sich bei sportlichen Einlagen immer noch akustisch im Innenraum bemerkbar, ebenso wie auf der Autobahn bei schnellen Überholmanövern. Im Unbefestigten Gelände sollte man sich genau überlegen, wohin die Reise geht, denn trotz Höherlegung ist vor allem die Frontantriebsversion eher für den Asphalt ausgelegt.
Beim Verbrauch gibt Toyota 5,1 Liter an, die sind aber auch mit einem sehr sanften Gasfuß kaum zu erreichen. Wir haben zwischen 5,5 Litern bei gemäßigter Fahrweise und etwa 6,1 bis 6,5 Litern auf der Autobahn erreicht, Werte, die durchaus im Durchschnitt liegen und auch von den direkten Konkurrenten kaum unterboten werden. Im reinen E-Betrieb läuft der Toyota dabei vor allem in der Stadt und beim Stop-and-Go Verkehr, der Übergang zum Verbrenner ist hier kaum merkbar, es sei denn, man tritt das Gaspedal voll durch.
Wie heute Üblich, sind auch jede Menge Assistenten an Bord, der meist lästige Spurhalteassistent ist hier mit seinen Reaktionen am Volant angenehm zurückhaltend.
Ausstattungsmäßig setzt man auf drei fertig konfigurierte Varianten und keine Aufpreisliste. Die hier getestete mittlere „Design“ Variante ist fast komplett und lässt sich nur noch von der „Lounge“ mit zusätzlichem Leder, Bose Soundsystem und 360 Grad-Kamera mit Einparkassistenten toppen. Bei der schon recht gut ausgestatteten Einstiegsversion „Active“ steht 37.790 Euro für den 2,0 Hybrid Active Drive am Preiszettel. Oben landet man beim 2,0 Hybrid mit Allradsystem AWD-i und Topausstattung Lounge bei knapp 45 Tausendern.
Allerdings gibt es auch satte 10 Jahre oder 160.000 Kilometer Garantie, wenn man brav zum Toyota Händler zum Service fährt.
Fazit:
Der Corolla Cross ist ein zeitloses, aber doch topmodernes Auto und empfehlenswert für Zeitgenossen, die nicht alle halben Jahre das Fahrzeug wechseln wollen und nicht jeder Zeitströmung hinterherlaufen. Auch der Preis geht für die wirklich komplette Ausstattung voll in Ordnung.
 
 Effizienzklasse: A  Der Wagen befindet sich in der Energieeffizienzklasse A. Das bedeutet, dass das Auto durchschnittlich zwischen 36,99% und 28% weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Wagen mit 1450kg . Für die Berchnung ist nur das Gewicht des Wagens, nicht aber die Leistung (kW/PS) relevant. Dieser Wert sagt nichts über den Verbrauch (Liter/100km oder kwh/100km) des Wagens aus. Der Wert zeigt nur, dass der Wagen im Vergleich zu einem Wagen mit identischen Gewicht mehr oder weniger Treibstoff benötigt. |
